Für kühne, mitunter provokante Ideen ist der Berliner Architekt Christoph Langhof bekannt. Im Jahr 2014 präsentierte er den Plan für ein 209 Meter hohes Hochhaus auf dem Hardenbergplatz am Bahnhof Zoo. Realisiert wurde es nie. Dafür prägt mit dem Upper West, das ebenfalls von ihm entworfen wurde, ein anderes Hochhaus die Skyline in der City West. 118 Meter ragt der Turm am Breitscheidplatz in den Himmel.
Der neueste Plan von Langhof sieht den Bau von zwei pyramidenartigen Gebäuden vor. Die Häuser mit üppig bepflanzten Dächern und Fassaden sollen auf einer derzeit als Parkplatz genutzten Fläche am Rande des alten Schlachthofs an der Eldenaer Straße in Berlin-Prenzlauer Berg entstehen – und mit 16 Geschossen eine Höhe von etwa 50 bis 60 Meter erreichen.
Wohnungen sind in den Neubauten nicht geplant. Vorgesehen sind dafür Büros „mit öffentlichen Nutzungen im Erdgeschoss“, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Über Fotovoltaik, Geothermie und durch Windenergie sollen 35 Prozent des benötigten Stroms, 37 Prozent der Wärme und 35 Prozent der benötigten Energie für die Kühlung der Gebäude erzeugt werden.
Neubauten würden vorhandene Bebauung weit überragen
Die Neubauten würden damit die vorhandene Bebauung weit überragen, die in direkter Nachbarschaft aus zwei denkmalgeschützten ehemaligen Hammelställen besteht. Sie werden zurzeit unter anderem von einem Rewe-Supermarkt und einem Getränkehandel genutzt. Daneben steht eine ebenfalls denkmalgeschützte Villa, in der eine Kita, ein Tanzstudio und eine Arztpraxis sitzen. Hinter den ehemaligen Hammelställen liegt unter anderem ein von Reihenhäusern geprägtes Wohngebiet, auf der anderen Seite grenzt das Altbauviertel um die Proskauer Straße an das Areal.
Eigentümer der rund 11.700 Quadratmeter großen Fläche an der Eldenaer Straße 42 bis 44 ist die Eldenaer Investment GmbH der Argo Properties N. V., eine Aktiengesellschaft nach niederländischem Recht – und mit einem „israelischen Hintergrund“, sagt der Repräsentant der Eigentümer Christoph Meyer, nicht zu verwechseln mit dem FDP-Politiker gleichen Namens. Die Kapitalanleger der niederländischen Aktiengesellschaft kommen laut Meyer aus Israel, das Unternehmen selbst investiere in Europa.
Beim Bezirk Pankow stoßen die Baupläne auf Skepsis. Die beiden 16-geschossigen Gebäude sollen „auf nicht überbaubaren Grundstücksflächen entstehen und sind deshalb nicht zulässig“, erklärt die Stadträtin für Stadtentwicklung, Rona Tietje (SPD). Auf den nicht überbaubaren Flächen wären derzeit allenfalls Nutzungen wie eine Skateanlage für Jugendliche oder ein sogenannter Mobilitätshub, also eine Mietstation für verschiedene Fahrzeuge, denkbar.



