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Die NFL kommt 2025 ins Olympiastadion: So viel Geld investiert Berlin

Die National Football League (NFL) wird bis 2029 mindestens drei Saisonspiele im Berliner Olympiastadion austragen. Details gab die Liga am Mittwoch bekannt.

In Berlin findet im kommenden Jahr ein NFL-Spiel statt.
In Berlin findet im kommenden Jahr ein NFL-Spiel statt.David J. Phillip/AP

Es ist beschlossene Sache: Die National Football League (NFL) wird im kommenden Herbst erstmals ein Spiel der regulären Saison im Olympiastadion austragen. Das gaben NFL-Deutschland-Chef Alexander Steinforth und Berlins Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) am Mittwoch bei einer kurzfristig angesagten Pressekonferenz bekannt. Erst in der Nacht hatten die Verantwortlichen in Dallas die Verträge unterschrieben. Kurz vor der Sitzung einigten sich zudem die Eigentümer der 32 Teams.

Auch langfristig hält die größte American-Football-Liga der Welt an Deutschland fest. So wird es bis 2029 mindestens fünf weitere Spiele hierzulande geben – davon bis zu drei in Berlin, so Spranger. Das erste 2025, danach sind wohl auch Spiele für 2027 und 2029 geplant.

Für die NFL sind Spiele auf deutschem Boden ein logischer Schritt. „Wir sind der Wachstumsmarkt Nummer eins für die NFL. Wir haben im letzten Jahr so viele Zuschauer im Fernsehen gehabt wie nie zuvor. Die höchsten Umsätze im Merchandising, die höchsten Followerzahlen auf Social Media“, so Steinforth. Insgesamt, so schätzt die Liga, gibt es in Deutschland rund 19 Millionen Football-Fans, von denen 3,6 Millionen die Spiele aufmerksam verfolgen.

Berlin setzt große Hoffnungen in die NFL – vor allem im Tourismusbereich

Doch auch Berlin setzt große Hoffnungen in die anstehenden NFL-Spiele in der Hauptstadt – besonders im Tourismussektor. 12,5 Millionen Euro werden in die Spiele investiert, die NFL legt weitere 50 Millionen obendrauf. Bei den vergangenen Spielen in Frankfurt am Main und München freuten sich beide Städte schließlich über Zehntausende Fans aus aller Welt, volle Restaurants und ausgebuchte Hotels. Die Ticketanfragen für die bislang vier Spiele lagen jeweils im Millionenbereich. Heißt: Für die Stadt Berlin erwartet die NFL einen wirtschaftlichen Mehrwert in Höhe von einer Viertelmilliarde Euro.

Große Freude bei Berliner Football-Star Björn Werner

Große Freude über den Zuschlag für die Hauptstadt gibt es auch bei Deutschlands berühmtestem Football-Podcaster Björn Werner. Der 34-Jährige ist Ur-Berliner und spielte einst für die Indianapolis Colts in der NFL. Als gebürtiger Reinickendorfer sei er besonders stolz darauf, dass die NFL nach Berlin kommt „und bleibt!“, sagt er bei der Pressekonferenz.

Ob Werners Colts oder doch die Detroit Lions um den deutschen Superstar Amon-Ra St. Brown im kommenden Jahr im Olympiastadion zu sehen sein werden, ist noch offen. Die genauen Ansetzungen der Spiele legt die NFL immer erst einige Monate vor Start der neuen Saison fest. Die beginnt traditionell im Herbst. Den genauen Spieltermin verriet Spranger auch noch nicht, sagt aber geheimnisvoll: „Es muss noch Spannung geben.“

Ganz neu ist die NFL in Berlin allerdings nicht. „Zurück zu den Wurzeln“, betonte der NFL-Deutschland-Chef. Bereits in den 1990er-Jahren schlugen Amerikas Footballer hier ihre Zelte auf, damals allerdings nur für Testspiele.