Verkehr

Biden-Besuch legt Berlin lahm: Wie das neue Verfahren 999 das Schlimmste verhindern soll

Züge fallen aus, Strecken liegen brach. Doch die Bahn hat aus früheren Staatsbesuchen gelernt und den Plan 999 erstellt. Womit Fahrgäste jetzt rechnen müssen.

Noch rollt der Verkehr: Ein Zug der Ostdeutschen Eisenbahn hält im Berliner Hauptbahnhof. Der Arbeitsbesuch von Präsident Biden wird auch die Fahrgäste dieses Unternehmens betreffen.
Noch rollt der Verkehr: Ein Zug der Ostdeutschen Eisenbahn hält im Berliner Hauptbahnhof. Der Arbeitsbesuch von Präsident Biden wird auch die Fahrgäste dieses Unternehmens betreffen.Frank Sorge/imago

Zahlreichen Fahrgästen in Berlin stehen harte Zeiten bevor. Wenn Präsident Joe Biden die deutsche Hauptstadt besucht, werden wieder Züge umgeleitet, Streckenabschnitte eingestellt und Linien des Regionalverkehrs unterbrochen. 999: So heißt ein neues Verfahren, das bei den Bahnunternehmen für Staatsbesuche seit kurzem in der Schublade liegt. Jetzt brachte Michael Wedel vom Berliner Fahrgastverband IGEB die Kritik der genervten Reisenden auf den Punkt: „Warum können die Politiker nicht im Schloss Meseberg oder am Flughafen BER tagen?“, fragte er – und bekam Zustimmung.

„Bei Staatsbesuchen halb Berlin zuzumachen, ist an Arroganz nicht zu überbieten“, sagte Wedel während des Fahrgast-Sprechtags Regionalverkehr, zu dem der Verband Dienstagabend in den Hauptbahnhof eingeladen hatte. „Es ist doch egal, wo die Politiker mit ihren Gästen Gespräche führen. Die wollen doch kein Sightseeing machen.“ Anders formuliert: Eigentlich müssten sie sich nicht im Berliner Stadtzentrum aufhalten.

Berliner Zeitung

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