Zahlreichen Fahrgästen in Berlin stehen harte Zeiten bevor. Wenn Präsident Joe Biden die deutsche Hauptstadt besucht, werden wieder Züge umgeleitet, Streckenabschnitte eingestellt und Linien des Regionalverkehrs unterbrochen. 999: So heißt ein neues Verfahren, das bei den Bahnunternehmen für Staatsbesuche seit kurzem in der Schublade liegt. Jetzt brachte Michael Wedel vom Berliner Fahrgastverband IGEB die Kritik der genervten Reisenden auf den Punkt: „Warum können die Politiker nicht im Schloss Meseberg oder am Flughafen BER tagen?“, fragte er – und bekam Zustimmung.
„Bei Staatsbesuchen halb Berlin zuzumachen, ist an Arroganz nicht zu überbieten“, sagte Wedel während des Fahrgast-Sprechtags Regionalverkehr, zu dem der Verband Dienstagabend in den Hauptbahnhof eingeladen hatte. „Es ist doch egal, wo die Politiker mit ihren Gästen Gespräche führen. Die wollen doch kein Sightseeing machen.“ Anders formuliert: Eigentlich müssten sie sich nicht im Berliner Stadtzentrum aufhalten.

Mit einem Abo weiterlesen
- Zugriff auf alle B+ Inhalte
- Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
- Jederzeit kündbar
Sie haben bereits ein B-Plus? Melden Sie sich an
Doch lieber Print? Hier geht's zum Abo Shop
