Verfahren genehmigt

„Das adelt mich“: Bundestag hebt Immunität von AfD-Abgeordnetem Raue auf

Der Bundestag hebt am Donnerstag die Immunität zweier AfD-Abgeordneter auf. Einer nimmt dazu Stellung in den sozialen Medien und äußert einen Verdacht.

Die Immunität von Arne Raue (AfD) wurde am Donnerstag aufgehoben.
Die Immunität von Arne Raue (AfD) wurde am Donnerstag aufgehoben.Alicia Windzio/dpa

Der Bundestag hat die Immunität des Brandenburger AfD-Abgeordneten Arne Raue aufgehoben. Wie der Bundestag mitteilte, stimmten am Mittwoch CDU/CSU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Linke dafür. Dagegen stimmte ein Abgeordneter der AfD-Fraktion, der Rest der Fraktion enthielt sich.

Mit dem Entzug der Immunität wurde die Genehmigung zur Durchführung eines Disziplinarverfahrens gegen den AfD-Abgeordneten erteilt. Zu den genauen Grünen wurde nichts mitgeteilt.

Arne Raue äußert sich auf TikTok zum Entzug der Immunität

Raue äußerte sich zum Entzug seiner Immunität auf der Plattform TikTok. „Das adelt mich“, so der AfD-Politiker. Es ginge dabei um sein Verhältnis zur evangelischen Kirche. Die Staatsanwaltschaft ermittele nun gegen ihn „in der Sache Raue gegen die Kirche“.

@arne_raue

Landrätin Wehlan und Staatsanwalt ermitteln gegen MdB Arne Raue, AfD😱😱😱 Immunität aufgehoben

♬ Originalton - Arne_raue

Raue lieferte sich zuletzt einen Rechtsstreit mit der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg und Schlesische Oberlausitz (EKBO). Im Februar wurde er durch das Landgericht Potsdam dazu verurteilt, seine Falschbehauptungen über Pfarrerin Mechthild Falk zu unterlassen. In einem YouTube-Video von Dezember 2024 hatte Raue der Pfarrerin vorgeworfen, Straftaten von Flüchtlingen gedeckt zu haben.

Raue war von 2011 bis Anfang 2025 parteiloser Bürgermeister der Stadt Jüterbog (Landkreis Teltow-Fläming). Im vergangenen Jahr trat er in die AfD ein und wurde damit erster hauptamtlicher AfD-Bürgermeister in Brandenburg. Bei der vorgezogenen Bundestagswahl im Februar zog er in den Bundestag ein. Das Bürgermeisteramt gab er dafür auf.

Am Donnerstag durchsuchten Ermittler die Büros von zwei anderen AfD-Abgeordneten. Dazu zählten nach Angaben der Staatsanwaltschaft das Büro des Bundestagsabgeordneten Raimond Scheirich und das Büro des bayerischen Landtagsabgeordneten Andreas Jurca. Die Immunität Scheirichs wurde am Tag davor aufgehoben. 

Scheirich, Jurca und weiteren Beschuldigten wird laut Staatsanwaltschaft vorgeworfen, in den Jahren 2022 bis 2023 von der Stadt Augsburg gewährte Gelder mit weiteren Mitbeschuldigten zweckentfremdet verwendet haben. Diese Gelder sollen zudem im Rechenschaftsbericht „bewusst wahrheitswidrig falsch deklariert“ worden sein, um so eine Rückzahlung an die Stadt Augsburg zu verhindern.