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Lizzo schlägt zurück: So will ihr Star-Anwalt die Klägerinnen denunzieren

Schwer wiegen die Vorwürfe gegen Woke-Queen Lizzo. Dementiert hat sie längst. Aber nun kämpft sie mit härteren Bandagen, inklusive „Hollywoods Bulldogge“. Was ist da los?

Fröhlichere Tage: Lizzo im Juni 2023 bei den BET Awards im Microsoft Theater in Los Angeles
Fröhlichere Tage: Lizzo im Juni 2023 bei den BET Awards im Microsoft Theater in Los AngelesChris Pizzello/Invision/AP/dpa

Das ist mal eine Ansage: „Hollywood-Anwalt Marty Singer ist der Fluch der Studiobosse und der Klatschblattredakteure – und verteidigt leidenschaftlich gerne Stars in Schwierigkeiten“, schrieb das Hollywood-Branchenblatt Vanity Fair im Jahr 2017. Marty Singer ist auch der Mann, den Musikerin Lizzo jüngst zu ihrem Anwalt auserkoren hat. Das Forbes-Magazin nennt ihn „Hollywoods Bulldogge“.

Dass Lizzo in Schwierigkeiten steckt, kann man wohl sagen: Seit ihr drei ehemalige Tänzerinnen Machtmissbrauch vorwerfen (konkret: „sexuelle, religiöse und rassistische Belästigung, Diskriminierung aufgrund einer Behinderung, Körperverletzung und Freiheitsberaubung“) und damit in Los Angeles vor Gericht zogen, nahm Lizzos Sauberfrau-Image gehörig Schaden. Natürlich gerade, weil sie sich immer als Hohepriesterin der Body-Positivity und Selbstachtung in Szene gesetzt hat.

Zwar bestreitet Lizzo sämtliche Vorwürfe vehement in einem Instagram-Statement. Doch dass allein reicht nicht. Ihre Glaubwürdigkeit ist ramponiert; Auftritte werden bereits gecancelt. Nun hat Lizzo also einen mächtigen Star-Anwalt eingeschaltet. Und der prescht auch gleich schon vor.

Man könnte auch sagen: Das Lizzo-Imperium schlägt zurück. Denn Lizzo will nun offenbar zur Gegenklage schreiten gegen jene Tänzerinnen, die ihr Machtmissbrauch vorwerfen. Stichwort: Verleumdung. So berichten es etwa das People-Magazin und die einflussreiche Tabloid-Webseite TMZ unter Berufung auf Marty Singer als Quelle.

Lizzo plant Gegenklage: Tanz-Crew hing auch nach Vagina-Bananen mit ihr ab

Zusätzlich spielte Marty Singer Fotos an die Öffentlichkeit, die jene drei klagenden Tänzerinnen zusammen mit Lizzo zeigen. Auf den Fotos wirkt es so, als würden sie sich prächtig miteinander amüsieren – obwohl die Fotografien nach dem skandalträchtigen Besuch der Lizzo-Crew in der Bananenbar in Amsterdam entstanden sein sollen, wo Lizzo angeblich Tänzerinnen gezwungen haben soll, Bananen, die zuvor in den Vaginas von Stripperinnen steckten, zu essen.

Außerdem verweist Lizzo-Anwalt Marty Singer auf ein Audition-Tape, in dem eine der gegen Lizzo klagenden Tänzerinnen, von ihr in den höchsten Tönen schwärmt. Auch dieses Videoband soll eine Weile nach der Nacht in der Bananenbar entstanden sein. Zweifellos, dass Singer damit die Glaubwürdigkeit der Klägerinnen erschüttern will. Und man habe noch mehr Gegenbeweise in der Tasche.

Doch auch aus Richtung Neama Rahmanis, dem Anwalt der Tänzerinnen, erklingt schon Säbelrasseln: Man freue sich auf den Prozess, zitiert ihn das People-Magazin. Man stehe hinter jedem Vorwurf in der Anklageschrift. Natürlich hätten die Tänzerinnen zunächst ihre Jobs behalten wollen, aber schließlich hätten sie genug gehabt. „Unsere Klientinnen“, so Rahmani, „haben keine Angst vor Singer oder seinen leeren Drohungen oder seinem Victim-Shaming.“

Er habe Erfahrungen mit Tausenden von Fällen, inklusive Drogenkartellen. „Lassen Sie uns sehen, ob Singer wirklich einen Fall vor Gericht und nicht nur vor den Medien verhandeln kann.“ Dasselbe könnte allerdings zurzeit auch Lizzo ihren Klägerinnen sagen.