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Cancel Culture? Beyoncé löscht Lizzo aus Songtext

Die Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen Lizzo sind unbewiesen, aber Beyoncé scheint schon zu reagieren: Statt Lizzo huldigt sie nun in einem Song einer anderen Sängerin. Was ist da los?

Beyoncé, hier bei den Grammys 2023
Beyoncé, hier bei den Grammys 2023Chris Pizzello/Invision/AP/dpa

Es gilt die Unschuldsvermutung. Juristisch. Aber moralisch wird natürlich ständig vorverurteilt. Das erlebt gerade auch die Sängerin Lizzo. Eben noch Queen der Wokeness, sieht sie sich nun schlimmen Vorwürfen ausgesetzt: Drei ehemalige Sängerinnen beschuldigen sie am Gericht in Los Angeles unter anderem der sexuellen Belästigung. Lizzo selbst dementiert inzwischen via Intagram, doch die Anschuldigungen stehen im Raum.

Kann es da ein Zufall sein, dass Beyoncé Lizzos Namen aus einem Song löscht? Theoretisch schon, aber praktisch sehen viele Fans einen Zusammenhang. Was ist eigentlich passiert? Am Dienstagabend beim Beyoncé-Konzert im Gillette Stadium in Foxborough, Massachusetts, 22 Meilen südwestlich von Boston, spielte Beyoncé wie üblich auf ihrer Renaissance World Tour zum Ende des dritten Aktes (namens „Motherboard“) den „Break My Soul“-Song von der jüngsten Platte – wobei die Live-Version der Tour stets Elemente des sogenannten Queens Remix enthält. Darin huldigt Beyoncé anderen women of color, auch Lizzo. Doch diesmal nicht.

Wie aus mehreren Fan-Videos hervorgeht, auf die sich auch der Fernsehsender CNN als Quelle beruft, variierte Beyoncé besagte Zeile. Statt „Badu, Lizzo, Kelly Rowl'“ sang Beyoncé offenbar „Badu, Badu, Badu, Badu“. Gemeint ist die Sängerin Erykah Badu („On & On“). Pikantes Detail: Auf den Visuals im Hintergrund der Bühne leuchtete – wie üblich – noch Lizzos Name an  der entsprechenden Stelle auf. Vielleicht spricht es dafür, dass Beyoncé die Stelle recht spontan verändert hat? Oder sollte damit etwa noch mehr Aufmerksamkeit für die Veränderung geschaffen werden?

Andererseits könnte auch etwas gegen die Cancel-These sprechen: Denn der Änderung fiel auch „Kelly Rowl'“ zum Opfer, also Beyoncés ehemalige Destiny's-Child-Kollegin Kelly Rowland. Hatte Beyoncé also möglicherweise einen kleinen Text-Aussetzer, wie es auch bei Popstars immer wieder mal vorkommt? 

Die Antwort könnten wir am Wochenende erfahren. Denn dann tritt Beyoncé gleich zweimal, am Samstag und am Sonntag, im FedExField-Stadion Summerfield bei Washington D.C. auf. Wenn sie dann den Namen Lizzo wieder auslässt – dann dürfte wohl etwas dran sein an der Cancel-These.