So manches Mal hieß es jetzt, wenn es um den Angriffskrieg gegen die Ukraine ging, die warnenden Stimmen hätten zuvor nicht durchdringen können. Wenn man jedoch auf Dmitry Glukhovsky schaut, den 1979 in Moskau geborenen Schriftsteller, den Russland jetzt zur Fahndung ausgeschrieben hat, liegt die Lage anders: Man wollte ihn nicht hören.
Einige von Glukhovskys Büchern erreichten in Russland und international Auflagenzahlen, von denen die meisten Schriftsteller nicht zu träumen wagen. Allein seine Science-Fiction-Romanreihe „Metro“ wurde mehr als drei Millionen Mal verkauft. Er ist ein Star für eine riesige Lesergemeinde, hat Fans unter Computerspielern, knapp 300.000 Menschen haben seine Nachrichten auf Instagram, Facebook und Twitter abonniert.
Auf Aussagen, die er dort getroffen hat, stützen die Behörden nun offenbar ihre Anschuldigungen. Wie die russische Staatsagentur Tass meldet, werde Glukhovsky gemäß einem Verstoß gegen das russische Strafgesetzbuch gesucht. Er gehe davon aus, sagte er der dpa, dass er wegen Beleidigung der russischen Armee gesucht werde. „Ich bin bereit, alles, was ich gesagt habe, zu wiederholen: Stoppt den Krieg! Gebt zu, dass das ein Krieg gegen ein ganzes Volk ist. Und beendet ihn!“ Das hört man auch in seinen kurzen Videos auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen.


