Trotz EU-Sanktionen

Trotz EU-Sanktionen: Warum importiert Deutschland tonnenweise russischen Stahl?

Trotz EU-Sanktionen gelangt weiter russischer Stahl auf den EU-Markt – auch nach Deutschland. Neue Zahlen zeigen, wie groß die Lücke in den Regeln ist.

Ein Arbeiter in einem russischen Stahlwerk: In Magnitogorsk produziert einer der größten Stahlkonzerne Russlands weiter für den Export – trotz EU-Sanktionen
Ein Arbeiter in einem russischen Stahlwerk: In Magnitogorsk produziert einer der größten Stahlkonzerne Russlands weiter für den Export – trotz EU-SanktionenAlexander Kazakov/Kremlin Pool S/AP

Kurz vor dem „Stahlgipfel“ im Kanzleramt wächst der Druck auf die Bundesregierung: Deutschland importiert weiter große Mengen Stahl aus Russland. Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) fordert deshalb ein sofortiges und „vollständiges Importverbot“ für russische Brammen – Stahlhalbzeuge, die in deutschen Werken weiterverarbeitet werden. Trotz 19 EU-Sanktionspaketen sind sie bislang von Strafmaßnahmen ausgenommen.

Ausgerechnet die Stahlbranche, die mit explodierenden Energiepreisen, CO₂-Kosten und Nachfrage-Einbrüchen kämpft, muss diese Ausnahmen hinnehmen – und reagiert empört. „Es ist grotesk, dass die EU nach wie vor Stahlimporte in großem Stil aus Russland zulässt“, sagte Thyssenkrupp-Stahlchef Dennis Grimm im September der WAZ. Branchenverbände sprechen von einer „massiven Importkrise“, die heimische Werke bedroht.

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar