Kurz vor dem „Stahlgipfel“ im Kanzleramt wächst der Druck auf die Bundesregierung: Deutschland importiert weiter große Mengen Stahl aus Russland. Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) fordert deshalb ein sofortiges und „vollständiges Importverbot“ für russische Brammen – Stahlhalbzeuge, die in deutschen Werken weiterverarbeitet werden. Trotz 19 EU-Sanktionspaketen sind sie bislang von Strafmaßnahmen ausgenommen.
Ausgerechnet die Stahlbranche, die mit explodierenden Energiepreisen, CO₂-Kosten und Nachfrage-Einbrüchen kämpft, muss diese Ausnahmen hinnehmen – und reagiert empört. „Es ist grotesk, dass die EU nach wie vor Stahlimporte in großem Stil aus Russland zulässt“, sagte Thyssenkrupp-Stahlchef Dennis Grimm im September der WAZ. Branchenverbände sprechen von einer „massiven Importkrise“, die heimische Werke bedroht.

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