Erneuerbare Energien

Wasserstoff selbst erzeugen: Der erste Elektrolyse-Rechner zeigt, was es dafür braucht

Wer in Zukunft selbst Wasserstoff herstellen will, kann sich eines neuen Tools der TH Köln bedienen. Der Rechner ist der erste seiner Art. Was kann er?

Elektrolyse-Anlage im netzgekoppelten Wasserstoff-Kraftwerk in Laage – dem größten Europas
Elektrolyse-Anlage im netzgekoppelten Wasserstoff-Kraftwerk in Laage – dem größten EuropasJens Büttner/dpa

Sie möchten als Unternehmer oder Privatverbraucher Wasserstoff herstellen? Mit dem Elektrolyse-Rechner der Technischen Hochschule Köln (TH Köln) kann man jetzt unkompliziert und kostenfrei die Auslegungsparameter berechnen. Was hat es mit dem Rechner auf sich?

Die sogenannte Elektrolyse bezeichnet die Aufspaltung einer chemischen Verbindung durch den Einsatz von elektrischem oder grünem Strom und ist für die Herstellung von Wasserstoff notwendig. Vor allem die Unternehmen, die den Bau einer Elektrolyseanlage für die Wasserstoffproduktion planen, können nun durch den Rechner als Unterstützung anwenden. Aber auch den Privathaushalten kann der Rechner eine Orientierungshilfe bieten.

Strommix als Basis: Was kann die neuartige Elektrolyse-Technologie?

Abhängig vom verwendeten Strommix zeigt das Tool laut Zukunft Gas, dem Bundesverband für die Gas- und Wasserstoffwirtschaft, unter anderem an, wie viele Volllaststunden das System in Betrieb wäre, wie viel Strom und Wasser die Anlage benötigt und welche Menge Wasser- und Sauerstoff produziert wird.

„Unser Tool zeigt auch mögliche Anwendungsfälle für die Sektoren Verkehr, Industrie und Gebäude an“, kommentiert der Entwickler Prof. Dr. Peter Stenzel des Kölner Institutes für Erneuerbare Energien (Cologne Institute for Renewable Energy) von der TH Köln. 

Studenten und Mitarbeiter der Hochschule haben den Rechner entwickelt, sodass Planungsbüros oder Industrieunternehmen bei der Auslegung von Elektrolyse-Anlagen entlastet werden können. Er sei der erste, der eine solche Grobauslegung ermögliche.

Bisher ist die Technologie der Wasserstoffproduktion mithilfe der Elektrolyse vor allem für die Unternehmen zugänglich. Für die Privathaushalte dagegen ist die Technologie noch relativ neu und sehr teuer. Aber sie sei durchaus eine Option im Neubau, wie die Bauingenieurin Prof. Dr. Lamia Messari-Becker von der Universität Siegen der Berliner Zeitung sagt. In Berlin bietet zum Beispiel das Start-up Home Power Solutions (HPS) seit kurzem Lösungen für die Wasserstoffproduktion im Eigenheim.

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