Deutschland steckt in der Krise. Die Wirtschaft ist in der längsten Rezession seit zwanzig Jahren.
Über Jahrzehnte wurden Probleme verschleppt, statt sie zu lösen. So befand sich Deutschland schon vor der Eskalation des Ukrainekriegs in einem langsamen Niedergang. Die Agenda 2010 der Schröder-Regierung hatte Kapital freigesetzt, doch Staat und Unternehmen investierten zu wenig, sodass zukunftsfähige Innovationen auf der Strecke blieben. Zudem wurde durch die Flexibilisierung des Arbeitsmarkts und die Kürzungen von Sozialleistungen die Arbeitnehmerseite überbordend belastet. Deutschland schuf sich den größten Niedriglohnsektor Europas. Im Inland wurde dadurch der Konsum geschwächt. Aber durch die rabiate Senkung der Lohnkosten erhielt die deutsche Wirtschaft kurzfristig einen Wettbewerbsvorteil: Deutschland wurde Exportweltmeister. Unser Wohlstand wurde abhängig von Märkten im Ausland. Der Ökonom Tom Krebs von der Universität Mannheim konstatiert, Deutschland brauche eine strategische Industriepolitik, um mit China und den USA mithalten zu können.

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