Die Boxerin Imane Khelif steht im Zentrum der Gender-Debatte bei den Olympischen Spielen in Paris. In den sozialen Medien ist sie daher Angriffen ausgesetzt. Nun hat die 25-Jährige Anzeige wegen Online-Belästigung erstattet.
Ihr Anwalt hat laut Sky News am Freitag entsprechende Dokumente bei der Pariser Staatsanwaltschaft eingereicht. Auch Khelif selbst meldete sich am Samstag zu Wort: „Alles, was in den sozialen Medien über mich gesagt wird, ist unmoralisch. Ich möchte die Meinung der Menschen auf der ganzen Welt ändern.“
Erst am Freitag hatte Khelif olympisches Gold geholt. Sie setzte sich im Weltergewicht gegen die chinesische Weltmeisterin Yang Liu einstimmig nach Punkten durch.
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Gender-Debatte um Khelif stachelt zu Online-Belästigung an
Doch ihr Sieg wird nach wie vor von ihrem ersten Kampf in Paris überschattet. Ihre italienische Kontrahentin Angela Carini hatte nach nur 46 Sekunden aufgegeben. Den Abbruch begründete sie damit, dass die Schläge der Algerierin zu stark seien und sie ihre Gesundheit schützen müsse. Auf Carini soll im Vorfeld Druck ausgeübt worden sein. Die „Trans-Boxerin“ Khelif sei „keine Frau“, soll es in Nachrichten von Vertretern der International Boxing Association (IBA) an Carini geheißen haben.
„Das gibt meinem Erfolg auch wegen dieser Angriffe einen besonderen Beigeschmack“, sagte Khelif nach ihrem Sieg auf die Gender-Debatte angesprochen – und betonte: „Ich bin eine Frau wie jede andere Frau auch. Ich wurde als Frau geboren, ich lebe als Frau, und ich bin qualifiziert.“
Bereits im vergangenen Jahr waren Khelif und eine taiwanische Boxerin von den Weltmeisterschaften ausgeschlossen worden, da der Internationale Boxverband (IBA) erklärte, sie hätten die Eignungstests nicht bestanden. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) erklärte jedoch, die Entscheidung sei „plötzlich und willkürlich“ und die Tests seien in hohem Maße fehlerhaft gewesen. Das IOC entzog dem Boxverband zudem wegen Korruptionsvorwürfen, finanzieller Intransparenz und Verbindungen zu Russland die Anerkennung.
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