Den Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei steht gerade ein langer Fußball-Nachmittag bevor. Der 1. FC Union Berlin testet gegen Zweitligist Holstein Kiel nicht wie gewohnt über 90, sondern über 120 Minuten (4 x 30 Minuten). Darauf hatten sich beide Vereine im Vorfeld verständigt. Doch nicht nur das: Während des ersten Viertels verletzte sich Schiedsrichter Dr. Max Burda und konnte das Spiel nicht mehr fortsetzen.
Kurios: Union-Stadionsprecher Christian Arbeit suchte danach per Mikrofon-Durchsage einen geeigneten Ersatzmann aus dem Publikum. Einen vierten Offiziellen, der bei einem Pflichtspiel eingesprungen wäre, gibt es nicht. Der einzige Wunsch sei der, so Arbeit, dass der- oder diejenige eine Schiedsrichter-Lizenz habe und mindestens schon einmal ein Spiel auf Regionalliga-Niveau begleitet habe.
Und siehe da, schon nach wenigen Minuten meldete sich ein Zuschauer. Gunnar Mielenz, der für den Friedrichshagener SV pfeift, stand plötzlich im Rampenlicht. Die weiteren drei Viertel begleitet er aktuell als Schiedsrichter-Assistent vor der Gegentribüne. Felix Bickel, an der Seitenlinie gestartet, leitet die Partie nun als Haupt-Schiedsrichter.


