1. FC Union Berlin

Union Berlins Trimmel über seine Zukunft: „Werde den Trainerschein machen“

Erstmals seit seiner Vertragsverlängerung bei Union Berlin stand Kapitän Christopher Trimmel den Journalisten im Rahmen einer Medienrunde Rede und Antwort. 

Christopher Trimmel (r.) bei der Medienrunde nach dem Vormittagstraining am Montag in Campoamor.
Christopher Trimmel (r.) bei der Medienrunde nach dem Vormittagstraining am Montag in Campoamor.Matthias Koch

Die Trainingseinheit bei sommerlichen Temperaturen in Campoamor um 20 Grad Celsius und strahlendem Sonnenschein schien Christopher Trimmel nichts auszumachen. Der österreichische Nationalspieler wurde anschließend von Unions Presse- und Stadionsprecher Christian Arbeit zu den mitgereisten Journalisten geführt und dort gefragt, was er denn nach seiner Karriere plane: „Ich werde auf jeden Fall den Trainerschein machen, Sportmanagement, wie auch immer. Der Fußball macht einfach Spaß. Aber ich denke an sowas noch gar nicht, weil ich mich die nächsten Jahre noch als Fußballer sehe.“

Denn: „Ich möchte so lange wie möglich, so lange es mir Spaß macht, professionell Fußball spielen. Kann immer sein, dass der Verein sagt, wir sehen da jetzt andere Spieler.“ Das müsse man dann akzeptieren und damit hätte der Rechtsverteidiger auch keine Probleme.

Gezögert, beim 1. FC Union Berlin zu bleiben, habe er nicht: „Man spricht ja miteinander, man muss sich ja auch beide Seiten anhören. Ist ja nicht so, dass nur der Spieler etwas entscheiden kann, ob er bleibt. Man möchte natürlich auch die Seite vom Verein hören.“

Er ergänzte: „Ich habe ja auch immer wieder erwähnt, dass ich das Geschäft ein bisschen verstehe. Deswegen, als Spieler kann man sich ja wohlfühlen, aber die Vereinsseite ist auch wichtig. Im Endeffekt waren die Gespräche fast immer positiv. “

Christopher Trimmel bringt die Ecken beim 1. FC Union Berlin regelmäßig mit viel Schnitt in die Mitte.
Christopher Trimmel bringt die Ecken beim 1. FC Union Berlin regelmäßig mit viel Schnitt in die Mitte.Stefan Bröhl

Unions Trimmel weiß: „Auf meiner Position darf man sich nichts leisten“

Der mittlerweile 35-Jährige fühle sich weiterhin fit, habe keine Probleme und weiß, dass Fehler auf dem defensiven Flügel schnell bestraft werden können: „Speziell auf meiner Position darf man sich sowieso nichts leisten, da sind eigentlich durchweg immer schnelle Spieler bei der gegnerischen Mannschaft auf der Seite.“

Doch noch hält er trotz seines hohen Fußballer-Alters sehr gut mit. Trimmel ist bekannt für seinen vollen Einsatz und seine Laufstärke. Zwei von vielen Gründen, weshalb ihn die Fans der Eisernen schätzen. Auch deshalb bedeutet ihm der Verein „sehr viel“.

Er habe schon bei seinem Wechsel damals, im Sommer 2014, nach Köpenick den Traum gehabt, mit den Eisernen aufzusteigen: „Wenn du dann als Spieler die komplette Entwicklung mitmachst, nicht nur den Aufstieg, sondern Conference League, Europa League, dann bedeutet das einem sehr viel. So schnell schmeißt man das nicht weg.“

Christopher Trimmel (hinten, mit Sonnenbrille) feierte mit Union Berlin im Sommer 2019 den Aufstieg in die 1. Bundesliga.
Christopher Trimmel (hinten, mit Sonnenbrille) feierte mit Union Berlin im Sommer 2019 den Aufstieg in die 1. Bundesliga.Matthias Koch

Christopher Trimmel über Klassenerhalt: „Waren ordentliche Partys “

Wie so vielen anderen in und um den Verein ist ihm der Sommer 2019 besonders in Erinnerung geblieben: „Der Aufstieg war schon sehr speziell, aber auch das Spiel, wo wir uns für die Conference League qualifiziert haben.“

Doch für Trimmel zählen auch andere Sachen: „Wenn wir unser erstes Ziel erreicht haben, den Klassenerhalt, was ja wahrscheinlich die meisten gar nicht so mitkriegen. Da waren immer ordentliche Partys dabei, weil wir wussten natürlich, dass das schon ein ordentliches Stück Arbeit war und nicht selbstverständlich.“

Anschließend führte er sich selbst noch mal die rasante Entwicklung vor Augen: „Mittlerweile spielen wir jetzt das zweite Jahr international. Wir wissen, was dahintersteckt und da freut man sich sehr. Das sind schon sehr, sehr viele schöne Momente.“

Christopher Trimmel (l.) klärt den Ball beim Testspiel am vergangenen Samstag gegen den FC Augsburg
Christopher Trimmel (l.) klärt den Ball beim Testspiel am vergangenen Samstag gegen den FC AugsburgStefan Bröhl

Union Berlins Christopher Trimmel: „Basisgeschäft bleibt die Bundesliga“

Traurige Momente wie das Pokal-Aus in Leipzig würden zum Sport dazugehören: „Wenn du zehn Jahre in einem Verein spielst, verlierst du auch viele Kameraden, viele Freunde.“ Auf die Ziele für die aktuelle Saison angesprochen, ließ er sich nicht aus der Reserve locken und verdeutlichte, dass der Klassenerhalt Priorität Nummer eins sei: „Basisgeschäft bleibt die Bundesliga.“

Dafür und für das internationale Geschäft finde er es sehr wichtig, ein zweites taktisches System einzustudieren: „Im Spiel kann ja auch viel passieren. Kann sein, dass sich der Gegner mal zu gut auf uns einstellt und wir einen schlechten Tag haben. Da ist es nicht schlecht, wenn du das System anpasst und dann sollte es so sein, dass die Spieler wissen, was sie zu machen haben“, lächelte der Routinier. 

So könne man einen Gegner zukünftig auch mal überraschen, denn die Fünferkette beherrsche man in- und auswendig: „In der Viererkette gibt es dann doch die ein oder andere Frage, die aufgetaucht ist.“ Die Abläufe werden allerdings besser.

Christopher Trimmel hielt auch im Campoamor-Camp des 1. FC Union Berlin wieder gut mit.
Christopher Trimmel hielt auch im Campoamor-Camp des 1. FC Union Berlin wieder gut mit.Matthias Koch

Dann zog Trimmel auch noch - rund einen Tag vor dem eigentlichen Ende - ein Fazit zum Campoamor-Camp: „Es war ein gutes Trainingslager, wir haben viel mitgenommen.“