Das hier ist eine Lobrede auf Christopher Trimmel, dem solche Lobreden doch eher peinlich sind. Dem es wohl am liebsten gewesen wäre, wenn man die Vertragsverlängerung zwischen ihm und dem 1. FC Union Berlin einfach „weggemeldet“ hätte, wie man unter uns Journalisten so sagt.
Ein paar Zeilen zum Einstieg, dazu der Hinweis, dass er nun schon seit 2014 bei den Eisernen die rechte Flanke bespielt. Nichts Genaueres zu Laufzeit und Gehalt, weil man Infos über diese so spannenden Inhalte schon seit geraumer Zeit nicht mehr von den Vertragspartnern erfährt. Noch ein Kommentar vom Manager und/oder vom Trainer und ein paar Sätze von ihm selbst - und gut ist.
Ein Schnäppchen, wie sich alsbald zeigen sollte
Aber nein doch: Es muss an prominenter Stelle darauf hingewiesen werden, dass es keine Selbstverständlichkeit mehr ist, wenn einer einem Verein so lange treu bleibt wie er. Dass die Verbindung zwischen dem bald schon 36 Jahre alten Österreicher und dem 56 alten Klub aus dem Osten unserer Stadt eine ganz besondere ist.

Wer konnte im Sommer vor neun Jahren schon ahnen, dass dieser junge Mann aus Wien in Berlin so Karriere macht. Vom - wie sich alsbald zeigen sollte - Schnäppchen (ablösefrei) zum Stammspieler, vom Stammspieler zum Spielführer (seit der Saison 2018/19), vom Spielführer zur Identifikations- und Integrationsfigur. Sein Wert für den Klub ist jedenfalls enorm, gleichwohl schwer messbar, was wiederum zeigt, dass der bei Transfermarkt ausgewiesene Marktwert vor allen Dingen eins ist: relativ und mitunter wenig aussagekräftig.
Führungskraft aus Leidenschaft
Trimmel ist ein Kapitän, wie er im Buche steht, eine Führungskraft aus Leidenschaft und nicht eine aus Zwang, wie das bei dem einen oder anderen Kollegen in der Bundesliga schon mal gern der Fall ist. Da ist nichts gekünstelt, kein Interview im Sinne einer Eigen-PR geführt. Der Belobigte wirkt als Spiel(er)führer ohnehin am liebsten nach innen. Wobei es einen Spielführer Trimmel natürlich nicht ohne entsprechende sportliche Leistungen geben würde.

Er ist mit dem 1. FC Union mitgewachsen, hat es geschafft, bei dem von ihm mitgetragenen Aufstieg den Anschluss nicht zu verlieren. Da ist keiner zu schnell für ihn in der Bundesliga. Und das ist so schnell keiner bei Union, der ihn in die zweite Reihe drängen könnte. Im Hinblick auf die Fortsetzung seiner Karriere sagt er: „Ich muss einfach liefern und fit bleiben. Solange ich das mache, eine gute Option bin und Spaß habe, geht es weiter.“
