Die ganzen Emotionen mussten explosionsartig raus und natürlich geteilt werden. Kevin Behrens rannte vor den Gästeblock, schrie seine Freude in Richtung der Union-Fans und ließ sich völlig zu Recht feiern.
Gerade hatte die Sturmkante der Eisernen das 1:1 im Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund erzielt. Selbst eingeleitet mit einem gewonnenen Kopfballduell gegen Niklas Süle und nach Ablage von Sheraldo Becker eiskalt im Abschluss gegen BVB-Schlussmann Gregor Kobel.
Doch Behrens’ Jubel war nur von kurzer Dauer. Schiedsrichter Daniel Schlager machte den 32-Jährigen noch vor Wiederanpfiff darauf aufmerksam, dass draußen auf der Auswechsel-Tafel dessen Rückennummer aufleuchtete. Nach seinem siebten Saisontreffer – drei davon in den letzten drei Spielen – war nach gut einer Stunde Schluss für den ehemaligen Sandhäuser, Jamie Leweling kam für die letzten 30 Minuten in die Partie.
Den Wechsel hatten Urs Fischer und sein Trainerteam schon im Vorfeld des Ausgleichs vorbereitet. Bis zu diesem Zeitpunkt deutete tatsächlich nur wenig auf einen Torerfolg der Gäste hin, die bis dahin offensiv kaum in Erscheinung getreten waren. „Eigentlich wollten wir vorher schon wechseln“, verriet Fischer auf der Pressekonferenz. „Unsere Meinung war es, trotz des Treffers noch einmal Frische auf den Platz zu bekommen.“
Der Schachzug des Schweizers ging allerdings nicht auf. Leweling brachte zwar Tempo mit, verrannte sich aber oft und strahlte kaum Torgefahr aus. Kevin Behrens, nach seinem Tor mit breiter Brust und angestachelt unterwegs, wäre da vermutlich die bessere Alternative gewesen. „Ich wäre sehr gerne auf dem Platz geblieben, natürlich ärgert einen das“, machte der Angreifer aus seinem Unmut keinen Hehl.


