1. FC Union Berlin

Trainingslager-Tagebuch: Der Kollege schikaniert mich

Der 1. FC Union Berlin bereitet sich im Trainingslager in Spanien vor. Unser Reporter wird von seinem Kollegen schikaniert und freut sich auf Berlin.

Stefan Bröhl (l.) und Nils Malzahn sind im Trainingslager des 1. FC Union Berlin in Spanien vor Ort und berichten von ihren Erlebnissen.
Stefan Bröhl (l.) und Nils Malzahn sind im Trainingslager des 1. FC Union Berlin in Spanien vor Ort und berichten von ihren Erlebnissen.BLZ

Vor einer Woche sind wir in Campoamor angekommen, haben mittlerweile neun Trainingseinheiten und zwei Testspiele beobachtet, Texte geschrieben, Gespräche geführt und uns einen Überblick über den Kosmos eines Bundesliga-Vereins verschafft. Jetzt geht das Trainingslager von Union Berlin langsam zu Ende.

Und das ist auch gut so!

4–4–2 oder 3–5–2? Kommt bis zum Transfer-Schluss noch ein neuer Außenverteidiger? Geht Tim Skarke zu Schalke oder bleibt er am Ende doch? Die großen Fragen der letzten Wochen drehten sich einzig und allein um Fußball und Union Berlin. Dabei wäre es doch schön zu wissen, ob es die Hausverwaltung in Berlin endlich mal schafft, einen fähigen Handwerker für die seit November ausgefallene Heizung bei uns vorbeizuschicken. Oder ob der Döner um die Ecke schon wieder teurer geworden ist.

Die Beantwortung dieser Fragen ist in der letzten Woche ein wenig auf der Strecke geblieben. Wie auch, wenn man selbst nicht vor Ort ist? Nach einer Woche ganz ohne unfreundliche Begrüßung am Morgen, vermisse ich sogar die Berliner Busfahrer. Zumindest ein bisschen.

Der Abend des für uns freien Tages hielt zumindest noch eine kleine Überraschung parat. Kollege Stefan Bröhl hatte sich auf seinem „Spaziergang“, wie er es nannte, entlang der Küste ein wenig übernommen. Nach Sonnenuntergang stellte er fest, dass ihn mittlerweile zwei Stunden Fußmarsch von unserer Unterkunft trennen. War ja klar, wer Taxi spielen musste.

Die wirklich wichtigen Fragen rund um Union Berlin muss Trainer Urs Fischer in den kommenden Wochen beantworten.
Die wirklich wichtigen Fragen rund um Union Berlin muss Trainer Urs Fischer in den kommenden Wochen beantworten.Matthias Koch

Als Dank gabs am nächsten Tag Schokolade und Kekse. Die nächste Schikane, der nächste Versuch, meinen Plan zu torpedieren, hier ein paar Kilos zu verlieren, während er über 28 Kilometer auf seinen zwei Beinen abgespult hatte. Die folgerichtige Blutblase hatte er sich also redlich erlaufen.

Am Dienstag bittet Urs Fischer seine Spieler ein letztes Mal zum Training, danach heißt es langsam, aber sicher: Koffer packen. In Berlin freue ich mich natürlich nicht nur auf die Busfahrer, sondern auch auf Union. Und die Tatsache, dass es am 21. Januar im Spiel gegen Hoffenheim endlich richtig ernst wird.