1. FC Union Berlin

Union Berlins zweiter Sturm-Anzug passt: Michel und Behrens in Torlaune

Beim 4:1 gegen den FC Augsburg überzeugen bei Union Berlin vor allem die Stürmer aus der zweiten Reihe. Trainer Urs Fischer bleibt die Qual der Wahl.

Treffsichere zweite Reihe: Jamie Leweling (2.v.l.), Sven Michel (Mitte) und Kevin Behrens (r.) trafen für Union gegen Augsburg.
Treffsichere zweite Reihe: Jamie Leweling (2.v.l.), Sven Michel (Mitte) und Kevin Behrens (r.) trafen für Union gegen Augsburg.Matthias Koch

Zwei Wochen bleiben Urs Fischer, um seine Formation für das erste Pflichtspiel 2023 gegen 1899 Hoffenheim (Samstag, 21. Januar, 15.30 Uhr) zusammenzustellen. Die Entscheidungsfindung, welche elf Spieler gegen die Kraichgauer von Beginn an auflaufen sollen, dürfte nach dem Doppel-Test gegen den FC Augsburg nicht einfacher geworden sein.

Nachdem Union im Trainingslager im spanischen Campoamor bereits das erste Testspiel gegen den Ligakonkurrenten mit 1:0 (0:0) gewonnen hatte, gab’s direkt im Anschluss auf dem Nebenplatz ein noch deutlicheres 4:1 (4:0). Und hier drängte sich vor allem die zweite Offensiv-Reihe mächtig auf.

Sven Michel traf doppelt (12., 38.), Sturmpartner Kevin Behrens nickte zum zwischenzeitlichen 2:0 ein (26.) und bereitete zudem den dritten Treffer von Jamie Leweling energisch vor (35.). Das Duo Michel/Behrens wirkte bestens eingespielt, war für die Defensive des Vierzehnten der Bundesliga eigentlich nie richtig in den Griff zu kriegen. Gemeinsam mit Leweling, der die rechte Seite beackerte und auch an der Entstehung des 4:0 beteiligt war, machten sie nachdrücklich auf sich aufmerksam.

Schon vor dem Führungstreffer hatten Julian Ryerson, der laut „The Athletic“ ins Visier des englischen Erstligisten Brighton & Hove Albion geraten ist (4.), und auch Behrens (5.) erste Chancen. Mit dem ersten Treffer von Michel, der mit seinem starken linken Fuß satt ins rechte Eck traf, war die Gegenwehr der Augsburger vorerst gebrochen. Bis zum Seitenwechsel fand die B-Elf der Fuggerstädter keine Antworten mehr auf Unions Offensivdrang.

Gleich schlägt’s ein: Sven Michel (l.) trifft für Union zum 1:0 gegen Augsburg.
Gleich schlägt’s ein: Sven Michel (l.) trifft für Union zum 1:0 gegen Augsburg.Matthias Koch

Einmal konnte sich Torhüter Frederik Rönnow auszeichnen, als er dem frei auf ihn zulaufenden Lukas Petkov den Ball überragend vom Fuß nahm (10.). Der WM-Teilnehmer strahlte darüber hinaus gewohnt Ruhe aus.

Im zweiten Durchgang blieben Höhepunkte fast ausschließlich Mangelware. Michel verpasste nach einer Stunde seinen dritten Treffer, schoss frei vor FCA-Keeper Marcel Lubik am Tor vorbei (60.). Behrens’ vermeintliches 5:0 fand wegen einer vorangegangenen Abseitsstellung keine Anerkennung (77.). Zehn Minuten vor dem Ende sorgte dann Lukas Petkov mit dem 1:4 aus Augsburger Sicht noch für ein wenig Ergebniskosmetik.

Fischer dürfte insgesamt nicht nur die Leistung seiner Offensiv-Abteilung gefallen haben. Wie schon im ersten Test war auf die Defensive Verlass. Beim klaren Sieg hatte der Schweizer die im Vorfeld viel getestete Viererkette aufgeboten. Als Gespann im Zentrum fungierten Paul Jaeckel und Diogo Leite. Die Dreierkette in der ersten Partie hatten Danilho Doekhi, Robin Knoche und Timo Baumgartl gebildet.

Union Berlin: Rönnow – Trimmel, Jaeckel, Leite, Ryerson – Seguin, Kemlein, Leweling, Skarke (46. Möhwald) – Behrens, Michel. FC Augsburg: Lubik – Framberger, Bauer, Winther, Zehnter – Petkov, Kücüksahin, Engels, Caligiuri – Ivanovic (58. Niederlechner), Cordova (46. Kömür). Tore: 1:0, 4:0 Michel (12., 38.), 2:0 Behrens (26.), 3:0 Leweling (35.), 4:1 Petkov (80.). Zuschauer: 300.