Bundesliga-Top-Spiel

Wiederholung erwünscht! Union Berlin und die Reise nach Dortmund

Der Zweite empfängt den Dritten zum Top-Spiel der Bundesliga: Union Berlin reist nach Dortmund und will diesmal von Beginn an hellwach sein.

Szene aus dem Hinspiel im Oktober: Jordan Siebtacheu (l.) und Nico Schlotterbeck kämpfen um den Ball.
Szene aus dem Hinspiel im Oktober: Jordan Siebtacheu (l.) und Nico Schlotterbeck kämpfen um den Ball.Andreas Gora/dpa

Es war ein Tag im Herbst, der 16. Oktober um ganz genau zu sein, als der 1. FC Union Berlin Borussia Dortmund zum Hinspiel der laufenden Saison in der Bundesliga empfing. Die Köpenicker siegten durch einen Doppelpack von Janik Haberer mit 2:0, waren Tabellenführer und distanzierten die Schwarz-Gelben im Klassement auf sieben Punkte.

Irgendwann würde der Einbruch der Köpenicker schon kommen, da waren sich alle Experten einig. Kam er aber nicht. 16 weitere Partien später steht die Mannschaft von Trainer Urs Fischer zumindest noch auf dem dritten Rang, auch wenn der BVB mittlerweile vorbeigezogen ist.

Nach dem Aus im DFB-Pokal bei Eintracht Frankfurt (0:2) ist die Zielgerade der Saison im östlichen Teil der Hauptstadt erreicht. Die letzte Englische Woche ist absolviert und es geht einzig und allein noch um die Qualifikation für das internationale Geschäft. Drei weitere Punkte sollen dafür nach Möglichkeit am Sonnabend (15.30 Uhr) eingesammelt werden, wenn es im Signal Iduna Park zum Rückspiel kommt. Union reist ins Ruhrgebiet.

Doch zuletzt stotterte der Union-Motor. Ja, es gab in der Bundesliga zuletzt zwei Siege ohne Gegentor, doch dafür war in der ersten Halbzeit jeweils auch eine Menge Spielglück nötig. „Wir lassen momentan zu viele Großchancen zu, weil Schärfe, Kompaktheit und Organisation fehlen“, hat Fischer erkannt. Auf der Spieltags-Pressekonferenz stellte sich der Schweizer trotzdem vor seine Profis: „Man kann ihnen nicht vorwerfen, dass sie nicht immer alles versuchen würden. Wenn ich in der Ansprache lauter werden würde, heißt das doch nicht, dass es automatisch auch besser wird. “

Klar ist, dass die Köpenicker am Wochenende von Beginn an hellwach sein müssen, es ansonsten passieren kann, vom Dortmunder Hochgeschwindigkeitsfußball frühzeitig überrollt zu werden. Zumal der Gegner angeschlagen ist und daher besonders gefährlich sein dürfte. Nach dem 2:4 im Bundesliga-Top-Spiel beim FC Bayern flog Dortmund am Mittwoch nach einem blutleeren Auftritt in Leipzig aus dem Pokal. 

„Wir haben genug Baustellen und sollten uns um unseren eigenen Job kümmern“, wollte Fischer keine Mutmaßungen darüber anstellen, wie gefährlich die Hausherren seinem Team nach den zwei enttäuschenden Spielen nun werden könnten. Schwierig wird die Aufgabe in jedem Fall: Alle drei Gastspiele beim BVB hat Union in der Bundesliga bislang verloren (0:5, 0:2, 2:4). Dazu ist Dortmund in dieser Saison vor heimischem Publikum eine Macht, hat neun der vergangenen zehn Heimspiele in der Liga gewonnen. 

András Schäfer fehlt auch weiterhin verletzungsbedingt, bei Frederik Rönnow stehen die Zeichen auf Comeback zwischen den Pfosten. „Es geht in die richtige Richtung“, sagte Fischer in Bezug auf seinen dänischen Schlussmann, der insbesondere beim Pokal-Aus in Frankfurt von Ersatztorhüter Lennart Grill nicht gut vertreten wurde.