Der 1. FC Union Berlin hat die wohl realistischste Chance auf einen Titel am Dienstag in Frankfurt leichtfertig vergeben. Die Köpenicker unterlagen im DFB-Pokal-Viertelfinale mit 0:2 bei der Eintracht. Angesichts des gleichzeitigen Ausscheidens des FC Bayern (gegen den SC Freiburg) und von Borussia Dortmund (bei RB Leipzig) wäre die Chance auf den Pokalsieg gar nicht allzu gering gewesen.
So bleibt an den letzten acht Spieltagen die volle Konzentration auf die Bundesliga. Und auch da liegt die Mannschaft von Trainer Urs Fischer noch immer aussichtsreich im Rennen. Vier Punkte beträgt der Rückstand auf Spitzenreiter FC Bayern, zwei auf Borussia Dortmund. Dort gastiert Union Berlin am Sonnabend (15.30 Uhr).
Felix Magath traut dem aktuellen Tabellendritten den Meistertitel in der Bundesliga zu. „Wenn ein Verein nach 26 Spielen oben steht, dann steht er zu Recht oben. Dann ist das kein Zufall mehr. Darum können die Unioner natürlich die Sensation schaffen und Deutscher Meister werden“, sagte der Ex-Hertha-Trainer im Interview mit der SportBild. „Es wäre für ganz Fußball-Deutschland – vielleicht mit Ausnahme der Bayern – eine Freude, wenn mal wieder etwas Überraschendes passiert“, so der 69-Jährige weiter.
Was ist das Erfolgsgeheimnis von Union Berlin? Warum steht das Team auch zu so einem späten Zeitpunkt der Spielzeit noch so weit oben? „Die Berliner spielen einen einfachen, unaufgeregten Fußball. Jeder bringt sich und seine Fähigkeiten ein. Urs Fischer hat Struktur reingebracht“, erklärte Magath. Schon zu Beginn des Jahres hatte er im Interview mit der Berliner Zeitung die Prognose abgegeben, dass Union lange um die Champions-League-Plätze mitspielen könne.


