Gegen alle Widerstände

Union frohlockt nach dem Unterzahl-Sieg: „Ein fantastischer Auftritt!“

Zwei Spiele, zwei Siege – Tabellenführer für mindestens eine Nacht! Beim 1. FC Union Berlin war man nach dem Erfolg in Darmstadt restlos zufrieden.

Trainer Urs Fischer (l., hier mit Danilho Doekhi) war von dem Auftritt seiner Mannschaft in Darmstadt mehr als angetan.
Trainer Urs Fischer (l., hier mit Danilho Doekhi) war von dem Auftritt seiner Mannschaft in Darmstadt mehr als angetan.Daniel Roland/AFP

Robin Knoche: Wir waren heute sehr effektiv. Wichtig war, dass wir schnell nach dem Ausgleich wieder in Führung gegangen sind. Dann haben wir es insgesamt über 90 Minuten diszipliniert, reif, abgezockt gespielt. Wir wissen, dass Standardsituationen Spiele entscheiden können, deswegen trainieren wir es immer wieder. Dass es nicht immer so klappen kann wie heute, ist uns auch klar, aber wir nehmen es für den Moment gerne mit. 

Robin Gosens: Das heute kommt einem perfekten Tag sehr nahe. Zwei Tore selbst schießen, ein 4:1-Auswärtssieg in Unterzahl, viel mehr geht glaube ich nicht. Meine Dynamik, das unermüdliche Rennen und das nicht aufgeben, wenn ein Ball mal unerreichbar scheint sind Dinge, die mich auszeichnen, über die sich mein Spiel auch definiert. Das sorgt dafür, dass man auch mal in Positionen reinkommt, auf denen man für ein Überraschungsmoment sorgen kann. Unsere große Stärke ist, dass wir in keiner Sekunde des Spiels den Kopf verlieren, dass wir immer haargenau wissen, was wir machen müssen - auch in Unterzahl. Das hat man heute bestens gesehen.

Urs Fischer (auf der Pressekonferenz): Es war ein verrücktes Spiel. Wenn ich von Mentalität und Moral spreche, dann muss ich der Mannschaft ein riesiges Kompliment machen. Wir brauchten nach dem Platzverweis und dem Ausgleich ein paar Minuten, um uns zu schütteln. Dann schießen wir drei Tore nach Standardsituationen, verteidigen kompakt, gut organisiert und unermüdlich mit viel Leidenschaft. Ein bisschen Glück hatten wir auch in ein oder zwei Situationen, in denen Darmstadt den Anschlusstreffer hätte erzielen können. Insgesamt war es ein fantastischer Auftritt!

Torsten Lieberknecht (auf der Pressekonferenz): Wir haben heute Lehrgeld gezahlt. Der Killer für das Spiel waren die Standardsituationen, da haben wir uns sehr schwach präsentiert. Ich sehe es so, dass meine Mannschaft auch unermüdlich war, dass wir auch gut mit der Gelb-Roten Karte umgegangen sind. Wir hatten im Positionsspiel immer die nötige Restverteidigung, im Wissen, dass beim Gegner ein Spieler wie Sheraldo Becker auf dem Platz stand. Jetzt brauchen wir keine gut gemeinten Ratschläge, sondern müssen bei uns bleiben und der Mannschaft weiter den Rücken stärken.