Träumereien duldet Urs Fischer nicht. Der Trainer des 1. FC Union Berlin fordert von seinen Spielern, dass sie sich auf das Wesentliche konzentrieren. Punkte holen, Spiele gewinnen. Letzteres gelang in den vergangenen fünf Bundesliga-Partien zwar nur einmal (beim 1:0 in Mönchengladbach), dennoch liegen die Köpenicker auf Rang vier immer noch auf Champions-League-Kurs.
Der Reiz der Königsklasse, er ist rund um das Stadion An der Alten Försterei spürbar. Vor allem, weil es am Sonnabend (15.30 Uhr) im Aufeinandertreffen mit dem SC Freiburg gegen einen der beiden Konkurrenten um die Plätze drei und vier im direkten Duell geht.
Doch was würde die Champions League für Union letztlich finanziell bedeuten? Der Verein kennt den internationalen Wettbewerb zwar aus den Jahren 2021/22 (Conference League) und 2022/23 (Europa League), doch die Teilnahme an der Königsklasse ist nicht nur sportlich, sondern eben auch im Bezug auf die Einnahmen noch einmal eine ganz andere Hausnummer.
Am Ende der laufenden Spielzeit, die mit dem Finale am 10. Juni in Istanbul endet, wird die Uefa an alle 32 teilnehmenden Teams über zwei Milliarden Euro ausgeschüttet haben. Und der Rubel rollt nicht erst in der K.o.-Phase: Schon die Qualifikation zur Gruppenphase, die Union mit Rang vier in der Endabrechnung sicher hätte, wurde in dieser Saison mit 15,6 Millionen Euro honoriert. In der Europa League waren es „nur“ 3,6 Millionen Euro.
Enorme Unterschiede zwischen Europa League und Champions League
Gemessen am sportlichen Erfolg geht es danach munter weiter mit der Prämienausschüttung. Pro Punkt kassierte jeder Klub 930.000 Euro (Europa League: 210.000 Euro), für einen Sieg eben das Dreifache – 2,8 Millionen Euro! Das Erreichen des Achtelfinals, das für den 1. FC Union Berlin in diesem Wettbewerb schon das Höchste der Gefühle wäre, brachte jüngst 9,6 Millionen Euro. In der Europa League waren es 1,2 Millionen Euro. Die Unterschiede sind riesengroß!
Gemessen am Beispiel von Ligakonkurrent Eintracht Frankfurt lässt sich erahnen, welche Goldgrube sich für die Köpenicker auftun würde. Die Hessen sammelten bei ihrer erstmaligen Champions-League-Teilnahme in der laufenden Saison zehn Punkte in der Gruppenphase, qualifizierten sich damit für die Runde der letzten 16 Teams. Zusammengerechnet gab’s für die Eintracht trotz des klaren Ausscheidens gegen den SSC Neapel knapp 35 Millionen Euro.
Zusätzlich steigen, wie national auch im Vergleich von 2. Bundesliga zu 1. Bundesliga, die TV-Einnahmen, der Verein wird noch attraktiver für Werbepartner und auch in Berlin selbst mehr und mehr zur klaren Nummer eins.



