Tipps für die Familie

Sommerferien 2023 in Berlin: Was können Kinder wo erleben?

Kinderparty, Open-Air-Theater, basteln, toben, kochen: In den Ferien wird Familien in Berlin richtig viel geboten. Hier ein paar Highlights.

Damals wie heute sind spielen, basteln und Theater ein großer Spaß für Kinder. All das geht in Berlin und in den Ferien besonders gut.
Damals wie heute sind spielen, basteln und Theater ein großer Spaß für Kinder. All das geht in Berlin und in den Ferien besonders gut.Roshanak Amini für Berliner Zeitung am Wochenende. Bilder: imago

Des einen Freud, des andern Leid: Sechs Wochen Ferien sind für Kinder das allertollste. Eltern jedoch planen schon Wochen im Vorher, wie sie die Zeit ohne Schule und Hort gewuppt kriegen. Und selbst dann ergeben sich immer wieder mal Lücken, oder man will spontan was Tolles unternehmen.

Für all diese Eventualitäten sind die Berliner Museen und weitere Institutionen bestens gewappnet: Wie immer haben sie ein Ferienprogramm auf die Beine gestellt, das Spaß und Abwechslung verspricht. Doch auch ohne Sonderveranstaltungen können Kinder und Familien in Berlin viel erleben, beispielsweise im Tierpark mit der großen Dino-Ausstellung, aber auch in den Planetarien, wo immer die tollsten Filme gezeigt werden.

Bei schlechtem Wetter kann man in Berlin prima in einen der vielen Indoor-Spielplätze gehen. Oder ins Machmit!-Kindermuseum in Prenzlauer Berg, wo es immer die tollsten Sachen zum Basteln und Ausprobieren gibt, wo Kinder klettern und toben können – und zwar in einer ehemaligen Kirche (Senefelderstr. 5; donnerstags und freitags 14–18 Uhr, am Wochenende 10–18 Uhr, Eintritt 8 Euro).

Oder macht Ihnen Minigolf Spaß? Das geht in der Hauptstadt ebenso drinnen wie draußen. Weitgehend kostenneutral ist ein Besuch auf einem der Kinderbauernhöfe Berlins. Aber natürlich sind die Sommerferien dafür prädestiniert, baden und planschen zu gehen, die Freibäder zu stürmen, im Sand zu spielen und sich durch den Tag treiben zu lassen. Was sonst noch geht, verraten wir Ihnen hier.

Kidz-Fest in der Zitadelle Spandau

Die Zitadelle fährt gleich am ersten Ferienwochenende (15./16.7.) das ganz große Programm auf. Zwei Tage lang, jeweils von 12 bis 20 Uhr, reiht sich ein Highlight ans nächste: Hüpfburg, Kinderschminken, Kinderdisko, Flohmarkt, Roboter-Auftritt, Fototermin mit Elsa. Und natürlich gibt es auch tolle Essensstände.

Die Tickets kosten für Unter-12-Jährige 6 Euro an der Kasse vor Ort, online im Vorverkauf 5 Euro, Erwachsene und ältere Kinder zahlen 11 beziehungsweise 12 Euro. Ermäßigungen mit dem Berlinpass werden berücksichtigt.

Zitadelle Spandau, Am Juliusturm 64, 13599 Berlin

Leben und lernen am Bahnhof Zoo – Berlins andere Seite

Wir leben in einer Stadt, in der nicht alle ein Dach über dem Kopf und genug zu essen haben. Kinder sehen Menschen, die betteln, unter der Brücke schlafen, ihre Habseligkeiten im Einkaufswagen vor sich her schieben. Und sie haben Fragen. Was antwortet man darauf? Wie geht man mit dem Thema Obdachlosigkeit um?

Die Berliner Stadtmission hat sich dazu viele Gedanken gemacht und ein entsprechendes, klug konzipiertes Ferienprogramm entworfen. In der Woche vom 17. bis 21. Juli können Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren jeden Tag (9–15 Uhr) etwas über das „andere“ Leben lernen. „Neben Workshops zu Armut und Obdachlosigkeit im Zentrum am Zoo gibt es zwei Exkursionstage. Auch Zeit für kreatives Gestalten und zum Toben ist eingeplant“, teilt die Stadtmission mit.

Inhaltlich geht es um die Fragen, wie man obdachlos wird, ob man Freunde auf der Straße hat, warum manche Menschen reich und andere arm sind. „An fünf interaktiven Ferientagen spüren die Kinder diesen und anderen Fragen nach. Ein erfahrenes Team der Berliner Stadtmission begleitet sie dabei. Ehemals selbst Betroffene geben Einblicke in einen andere Lebenswelt“, so die Stadtmission weiter.

Es sind Themen, die Kinder bewegen und zu denen sie eine Meinung haben sollten. Am Ende der Ferienwoche bekommen alle ein Zertifikat ausgehändigt – und gehen ganz bestimmt mit anderen Augen durch die Stadt, mit einem verstehenden Blick, mit Empathie. Weitere Infos und Anmeldung gibt’s hier. Die Veranstaltung kostet 95 Euro (inclusive Mittagessen, Snacks, Getränke).

Berliner Stadtmission, Zentrum am Zoo (in den S-Bahn-Bögen), Hardenbergplatz 13, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Comics, Zauberstäbe, Mini-Aquarien im Museum für Kommunikation

Immer dienstags, mittwochs und donnerstags lädt das Museum für Kommunikation zum Basteln, Selbermachen und Experimentieren ein. So können Kinder mit Zaubertinte Geheimbotschaften verfassen, Zauberstäbe basteln, Comics auf dem Tablet erstellen, Origami falten, Briefpapier selber machen, eine Schatzkarte erstellen, Plasteflaschenaquarien designen – die Liste der angebotenen Aktivitäten ist ziemlich lang.

Konzipiert sind die Angebote für Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren. Das Programm dauert immer zwischen 45 und 60 Minuten; für die jüngeren beginnen die Kurse um 14 Uhr, für die älteren um 15.30 Uhr. Kosten: Museumseintritt plus 1,50 Euro Materialkosten. Kinder bis 17 Jahre haben freien Eintritt, ab 18 Jahren zahlt man 8 Euro pro Person, ermäßigt 4 Euro. Das Ferienprogramm beginnt am 18. Juli und endet am 24. August. Anmeldungen sind hier möglich.

Museum für Kommunikation, Leipziger Str. 16, 10117 Berlin-Mitte. Öffnungszeiten: dienstags von 9 bis 20 Uhr, mittwochs bis freitags von 9 bis 17 Uhr, am Wochenende und feiertags von 10 bis 18 Uhr.

Technikmuseum: Kochen im Eisenbahnwaggon

Das Technikmuseum hat wie immer ein sehr üppiges Ferienprogramm zusammengestellt, das man sich hier als Übersicht downloaden kann.

Vom 18. Juli bis zum 20. August ist jeden Tag von dienstags bis sonntags Programm, los geht’s meistens zwischen 10 und 11 Uhr und endet um 16 Uhr. In der Übersicht ist farblich markiert, wo was auf dem riesigen Gelände stattfindet und für welches Alter das Angebot geeignet ist.

Kinder können Papier schöpfen, auf eine GPS-Tour gehen, Axolotl-Sockenhandpuppen basteln, Schmuck gestalten, Kleidung oder technische Geräte reparieren lernen. Die Angebote sind alle kostenlos, aber grundsätzlich nur in Begleitung eines oder einer Erwachsenen möglich. Die Plätze sind jeweils begrenzt.

Ein besonderes Highlight erwartet Familien in einem Eisenbahnwaggon: Die Berliner Tafel bietet im sogenannten Kimba-Express Kochkurse an. „Während die Eltern in einem Abteil Limonade oder einen Salat machen, bereiten ihre Kinder im Nachbarabteil Gemüsewaffeln oder andere kleine vegetarische Snacks zu“, teilt die Tafel mit. In den Ferien kann man sich im Technikmuseum, direkt am Eisenbahnwaggon an Gleis 1, kostenlos für die Kurse anmelden und mitmachen.

Die Kurse finden während der Sommerferien immer mittwochs bis freitags um 11 und um 13 Uhr statt. Sie dauern jeweils etwa eine Stunde und sind für Kinder ab acht Jahren geeignet. Außerhalb der Ferienzeiten können Schulklassen hier das Kochen üben.

Deutsches Technikmuseum, Trebbiner Str. 9, 10963 Berlin-Kreuzberg. Öffnungszeiten: dienstags bis freitags von 9 bis 17.30 Uhr, am Wochenende und feiertags von 10 bis 18 Uhr (letzter Einlass: 16.30 Uhr), montags geschlossen. Eintritt: 8 Euro pro Person, ermäßigt 4 Euro; alle unter 18 Jahren haben freien Eintritt, müssen aber ein 0-Euro-Ticket lösen.

Labyrinth-Kindermuseum: Korallenriff hautnah erleben

Korallenriffe kennen die meisten Kinder nur aus dem Fernsehen oder aus dem Aquarium. Diese faszinierende Welt voller Farben, Formen und Fische. Das Weddinger Labyrinth Kindermuseum macht die Korallen jetzt hautnah erlebbar.

„Im Ferienprogramm ‚Koralle für alle‘ bauen wir gemeinsam auf dem Museumshof ein riesiges, buntes Korallenriff aus Recycling-Materialien. Dabei erforscht ihr das Leben im Meer, erfahrt, was Riffbewohner mit uns Menschen in der Stadt zu tun haben und wie wir sie schützen können“, schreibt das Museum auf seiner Website.

Und weiter: „Auf einem Meeres-Bewegungsparcours seid ihr als Seeanemone, Forscher:in oder Aktivist:in unterwegs und könnt eure Geschicklichkeit testen, während ihr Tiere beschützt, Meeresströmungen erkundet und das Meer von Plastikmüll befreit.“ Außerdem gibt es an ausgewählten Ferientagen Lesungen und Livemusik (27., 28. Juli, 20., 27. August, jeweils 14 und 15 Uhr).

Labyrinth-Kindermuseum, Osloer Straße 12, 13359 Berlin-Wedding. Öffnungszeiten während der Ferien: montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, am Wochenende von 11 bis 18 Uhr. Eintritt: 7 Euro, Familienticket ab 23 Euro.

Gedicht-Werkstatt im Märkischen Viertel

Die Reinickendorfer Jugendkunstschule Atrium bietet in der letzten Ferienwoche (21.–25.8., 9 bis 14 Uhr) eine Schreibwerkstatt für Kinder zwischen 9 und 13 Jahren zum Thema Gedichte an. „Zunächst erkunden wir Gereimtes und Gedichtetes aus und über alle Welt, dann reisen wir spielerisch von Deutschland und Berlin bis ins Märkische Viertel. In altbekannten und neu ausgedachten Gedichtformen schreiben wir über unsere örtlichen Entdeckungen“, heißt es in der Kursbeschreibung.

Am Freitag dann werden die Ergebnisse live und öffentlich im Rahmen des Mitmach-Sommerfestes des Atrium vorgetragen (ab 17 Uhr). Da sind dann auch alle Eltern und andere liebe Menschen willkommen. Beim Sommerfest gibt es viel zu erleben, unter anderem wird gebastelt. Hier geht’s zur Kursanmeldung.

Atrium, Senftenberger Ring 97, 13435 Berlin-Reinickendorf.

Open-Air-Theater auf dem Tempelhofer Feld

Das Kindermusiktheater Atze aus dem Wedding hat auf dem Tempelhofer Feld ein hölzernes Amphitheater namens Luftschloss errichtet, wo es seine besten und schönsten Stücke zeigt, darunter das beliebte Neinhorn, Emil und die Detektive und die drei kleinen Schweinchen.

Am Freitag, den 28. Juli, um 17 Uhr, hat das Kästner-Stück „Konferenz der Tiere“ Premiere und läuft bis zum 23. August insgesamt 13-mal. Falls Sie die Geschichte nicht kennen, fasst das Atze zusammen: „Die Lage um den Planeten ist dramatisch. Die Tiere sind bedroht von Wasserknappheit und Kriegen, während sich die Menschen immer wieder aufs Neue versammeln, um auf ergebnislosen Konferenzen das Schicksal der Welt zu verhandeln. Sie scheinen die Vernunft für sich gepachtet zu haben und weigern sich, die Tiere und ihre Forderungen auch nur anzuhören.“

Mit jeder Begegnung spitze sich der Konflikt zwischen Menschen und Tieren zu, so das Atze: „Im Zusammenspiel von Geschichte, Bewegung und Klang werden die gegensätzlichen Welten dargestellt. Das animalische Wesen übersetzt sich in Kontrabass, Percussion, Gitarren, Flöten und Saxofon.“

Das Stück dauert 90 Minuten (mit Pause) und ist für Kinder ab acht Jahren geeignet. Tipp: Denken Sie an Sonnencreme und an eine Kopfbedeckung!

Atze-Luftschloss, Tempelhofer Damm 85, 12101 Berlin-Tempelhof. Tickets: 10,50 Euro, ab 3 Personen 9,50 Euro, mit Berlinpass 3 Euro pro Person.