Wegen der Energiekrise bleiben die städtischen Saunen geschlossen. Aufs Schwitzen müssen wir in Berlin dennoch nicht verzichten, denn glücklicherweise gibt es genügend privat betriebene Saunen, die uns den trüben Winter erträglicher machen.
Es heißt, dass das Saunieren dafür sorgt, dass Giftstoffe besser ausgeschieden werden können. In Kombination mit der kalten Dusche danach soll es unsere Abwehrkräfte stärken. Und als sicher gilt, dass durch den Heiß-kalt-Wechsel unsere Thermoregulation besser funktioniert und wir weniger schnell frieren.
Und man fühlt sich durch einen Saunabesuch subjektiv viel besser, irgendwie entspannter, mit glänzend roten Bäckchen, pfirsichfrisch. Das ist ja auch was! Denn schon allein die Auszeit und das Nichtstunmüssen in der Sauna sind eine Wohltat für Körper und Geist. Wir leben in einer hektischen Zeit, in der wir ellenlange To-do-Listen haben, die niemals abgearbeitet sind, und ein Termin den nächsten jagt. In einer Zeit, in der wir ständig an uns arbeiten und letztlich unfassbar gestresst sind.
Zeit für eine Pause. Also, packen Sie Bademantel, Handtuch und Schlappen ein, los gehts zu einer kleinen Alltagsauszeit!
1. Pankow: Saunarivm
Kein Tippfehler, sondern eine Entlehnung aus dem klassischen Latein, wo das U wie ein V geschrieben wird: Das nach römischem Vorbild gestaltete Saunarivm (sprich: Saunarium) neben dem Pankower Rathaus-Center ist seit mehr als 20 Jahren eine Institution im Kiez.
Auf mehr als 450 Quadratmetern befindet sich neben einer finnischen Sauna und einem Sole-Dampfbad auch ein Außen-Tauchbecken. Zwischen 11.30 Uhr und 22 Uhr gibt es jede halbe Stunde einen Aufguss, Mentholkristalle oder auch eine Klangschalenzeremonie.
Wo? Breite Str. 22B, 13187 Berlin, quasi vis-à-vis der Haltestelle Rathaus Pankow (Tram M1, Bus 155, 250, 255)
Wann geöffnet? Täglich von 11 bis 23 Uhr (Oktober bis April)
Was kostet’s? Für drei Stunden bezahlt man 22,50 Euro, ermäßigt 20,50 Euro. Eine Zehnerkarte ohne Zeitbegrenzung kostet 235 Euro.
2. Wilmersdorf: MyWellness
Falls Sie einmal völlig ungestört in der Sauna sein wollen, dabei entweder ausgiebig quatschen oder endlich mal absolute Ruhe genießen möchten, sei Ihnen wärmstens das MyWellness am Kudamm empfohlen. Hier kann man sich einen großzügigen Raum mit eigener Sauna und Whirlpool, teils sogar mit Massageliegen und Infrarotsauna, anmieten. Bis zu vier Personen sind erlaubt.
Natürlich gehören zur Privatsauna auch eine eigene Dusche sowie ein WC dazu. Zudem gibt es eine Durchreiche, über die Sie sich Snacks und Drinks ordern können. Man muss den Besuch vorab online buchen, dafür geht das Einchecken vor Ort dann sehr schnell. Die Saunen sind sehr gefragt, weshalb es kurzfristig meistens nur noch knappe Zeitfenster gibt. Aber wer ein wenig im Voraus plant, hat gute Chancen auf einen Wunschtermin.
Übrigens, im Frage-Antwort-Bereich steht: „In den kompletten MyWellness-Filialen sind jegliche sexuelle Aktivitäten nicht gestattet.“
Wo? Kurfürstendamm 146, 10709 Berlin, sieben Minuten zu Fuß vom U-Bahnhof Adenauerplatz (U7) entfernt
Wann geöffnet? Täglich von 10 Uhr bis Mitternacht
Was kostet’s? Je nach gebuchter Kategorie zwischen 18 und 26 Euro pro Person und Stunde, Snacks und Getränke kosten extra.
3. Kreuzberg: Liquidrom
Wellness, Wärme, Wohlfühlen. So lautet der Slogan, mit dem das Liquidrom für sich wirbt – aus dem Wissen heraus, dass es stimmt. Es erwarten Sie vier verschiedene Saunen, darunter eine Himalaya-Salzsauna, ein Tauchbecken, Heißwasser-Außenbecken sowie Unterwassermusik im Salzwasserbecken, wo man schwebt. Erholung pur für gestresste Großstadtmenschen!
Wo? Möckernstraße 10, 10963 Berlin, nur wenige Fußminuten vom S-Bahnhof Anhalter Bahnhof (S1, S2, S25, S26) sowie vom U-Bahnhof Möckernbrücke (U1, U3, U7)
Wann geöffnet? Täglich von 9 Uhr bis Mitternacht, freitags und samstags bis 1 Uhr
Was kostet’s? Für zwei Stunden zahlen Sie 22,50 Euro für die Therme, für die Saunen zusätzlich 2,50 Euro. Für jede weitere halbe Stunde fallen 2,50 Euro an.
4. Friedrichshain: Kiezsauna
Wer es familiärer und übersichtlich mag, ist in der hübschen Kiezsauna gut aufgehoben. Es gibt drei verschiedene Saunen, Wärmebank und Fußbecken, Kneippschläuche, einen Ruheraum sowie einen Außenbereich. Für die Aufgüsse werden nur hundertprozentige, natürliche ätherische Öle verwendet. Natürlich können Sie auch hier Massagen buchen.
Wo? Graudenzer Str. 19, 10243 Berlin (Zugang über Hildegard-Jadamowitz-Straße), fünf Fußminuten vom U-Bahnhof Frankfurter Tor (U5, Tram 21, M10, M13)
Wann geöffnet? Täglich von 13 Uhr bis Mitternacht, in der Sommersaison (April–September) erst ab 15 Uhr
Was kostet’s? Für bis zu vier Stunden zahlen Sie 20 Euro pro Person, jede weitere Stunde kostet fünf Euro extra.
5. Moabit: Vabali
Das Vabali gehört in gewissen Kreisen schon seit Jahren quasi zum guten Ton dazu. Wer hierherkommt, kalkuliert das Sehen und Gesehenwerden ein. Und alle schwärmen sie: So schön hier! 4,7 von 5 möglichen Google-Bewertungssternen bei mehr als 8600 Bewertungen. Das ist respektabel. Und es hat seinen Grund: Denn das Vabali ist tatsächlich ein Traum.
Allerdings haben sich die fantastische Ausstattung und der gute Service herumgesprochen, weshalb man am Eingang immer Wartezeit einkalkulieren sollte – sofern man nicht online gebucht hat. Es erwartet einen dann eine Saunalandschaft auf zwei Etagen und mit insgesamt zehn verschiedenen Saunen. Außerdem gibt es drinnen wie draußen große beheizte Pools (textilfrei). Zum Ausruhen stehen beispielsweise Wasserbetten und ein Kaminzimmer zur Verfügung.
Wo? Seydlitzstraße 6, 10557 Berlin, knapp 500 Meter entfernt vom Hauptbahnhof
Wann geöffnet? Täglich von 9 Uhr bis Mitternacht geöffnet
Was kostet’s? Zwei Stunden kosten 23,50 Euro beziehungsweise 25,50 Euro am Wochenende. Eine Tageskarte kostet 41,50 Euro beziehungsweise 45,50 Euro am Wochenende.
6. Prenzlauer Berg: Gewölbesauna
Perfekt für kleine Alltagsfluchten: Die Gewölbesauna im Keller des Bezirksamtes besteht aus drei Saunen, einmal pro Stunde findet ein Aufguss in der finnischen Sauna statt. Für Fans der gemäßigten Temperaturen gibt es eine Bio- und eine Dampfsauna.
Wo? Fröbelstr. 17, 10405 Berlin, zehn Minuten zu Fuß vom S-Bahnhof Prenzlauer Allee (Ringbahn, S2, S8, S85)
Wann geöffnet? Montags bis freitags von 15 bis 23 Uhr, am Wochenende bis 21 Uhr
Was kostet’s? Der Eintritt kostet 16,50 Euro.
7. Spandau: Centrovital
Fünf verschiedene Saunen, darunter eine auf der Dachterrasse, ein etwa vier Grad kaltes Eis-Iglu, Schwimmbecken und Whirlpool: Das Centrovital bietet viel Abwechslung und optimale Erholung. Ein bisschen schwimmen, dann ausruhen, ein Saunagang plus abkühlen. Sie müssen auf nichts verzichten! Im Gegenteil.
Übrigens: Wenn Sie Mitglied im Spa- und Sportklub des Centrovitals sind, gibt es täglich eine 1,5-stündige Kinderbetreuung.
Wo? Brauereihof 6, 13585 Berlin, 14 Minuten zu Fuß vom U-Bahnhof Altstadt Spandau (U7) und drei Minuten von der Bushaltestelle Eiswerderstraße (Bus 136)
Wann geöffnet? Täglich von 7 bis 22 Uhr
Was kostet’s? Vier Stunden kosten unter der Woche 23 Euro, am Wochenende 26 Euro. Unter der Woche gibt es auch Zwei-Stunden-Tickets für 18 Euro und am Wochenende Tageskarten für 33 Euro.
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