Egal ob Puppentheater, ein Film im Kuppelsaal des Planetariums, das Bauen von Schaltkreisen oder eine Museums-Schnitzeljagd – Berlin hat für Familien richtig viel zu bieten. Es ist sogar so viel, dass man kaum den Überblick behalten kann.
Leider jedoch ist es mitunter auch so, dass gewisse Veranstaltungen wie beispielsweise die saisonal stattfindenden Taschenlampentouren im Naturkundemuseum wahnsinnig schnell ausverkauft sind. Das ist für all jene, die keine Tickets bekommen, ärgerlich. Zugleich gibt es aber Veranstaltungen, die immer wieder stattfinden.
Wir haben einige der schönsten regelmäßigen Familien-Angebote der Stadt für Sie zusammengetragen. Gucken Sie, was Ihnen zusagt, suchen Sie sich ein passendes Datum heraus und buchen Sie am besten gleich. Und falls es jetzt nicht klappt, dann vielleicht nächsten Monat?
Alte Nationalgalerie: Mit der Museumstasche auf Erkundungstour
Für die meisten Eltern ist die Alte Nationalgalerie auf der Museumsinsel vielleicht nicht die erste Adresse, wenn es um einen Besuch mit dem Nachwuchs geht. Doch tatsächlich ist die Kunst des 19. Jahrhunderts eine spannende Zeitreise, die durch farbenprächtige, teils fotorealistische Gemälde oder auch nachdenklich stimmende Skulpturen selbst kleine Kinder anspricht.
Aber viel mehr Spaß macht es natürlich, wenn man den Besuch wie eine Art Schnitzeljagd gestaltet. Das Museum bietet an jedem ersten (und fünften) Sonntag im Monat einen Workshop namens „Museumstasche“ an.
Das Motto lautet „Traum und Wirklichkeit“, und gleich zu Beginn fragt die Tourleiterin, was die Kinder letzte Nacht geträumt haben. Verschämtes Grinsen, alle sind schüchtern. „Gut, dann erzähl ich eben“, sagt die Frau gut gelaunt und verteilt orangefarbene Beutel.

Darin befinden sich laminierte Blätter, auf denen Kunstwerke abgebildet sind. Diese muss man suchen und Aufgaben dazu lösen. Mal wird gemalt, ein anderes Mal posiert. Und es gibt kleine Rätsel, wo man Buchstaben finden und schließlich zu einem Lösungswort zusammensetzen soll. Insgesamt sind für die Tour zwei Stunden veranschlagt, die wie im Flug vergehen.
Es ist eine schöne, abwechslungsreiche und intensive Zeit, die man so mit seinem Kind verbringt. Die Aufgaben sind so konzipiert, dass auch kleinere Kinder, die noch nicht lesen können, Spaß haben. Gemeinsam lernt man das Museum kennen, erfährt Spannendes und bekommt außerdem noch ein schönes Sofortbild-Foto als Erinnerung.
Teilnehmen können pro Termin bis zu zehn Familien, man muss vorab online buchen. Kosten: 10 Euro für eine zweiköpfige Familie, ab drei Personen 15 Euro; der Eintritt ist inkludiert.
Im Neuen Museum wird die Museumstasche unter dem Titel „Von der Steinzeit bis ins Mittelalter: Spurensuche“ angeboten, in der Regel in der Mitte jeden Monats. Die Workshops finden sonntags um 14 Uhr statt.
Alte Nationalgalerie und Neues Museum, Bodestraße 1–3, 10178 Berlin
Kinderdisco auf der Bowlingbahn
„Jeden letzten Freitag im Monat laden wir alle Kinder und Teenager zum Kinder-Discobowling ein. Freut euch auf leuchtende Bahnen im Schwarzlicht, lustige Spiele und einen DJ“, steht auf der Website der Bowlinghalle Motawi.
Vielleicht ist das Center im Märkischen Viertel sogar die familienfreundlichste Bowlinghalle ganz Berlins, immerhin gibt es für Kleinkinder eine Rollhilfe in Form von bunten Rutschen, vor allem aber einen kleinen Indoorspielplatz mit Rutsche und Bällebad, für den man nicht extra zahlen muss.
Das Kinderdisco-Bowling findet jeweils zwischen 16 und 18 Uhr statt, man zahlt pro Kind 12,90 Euro für zwei Stunden Bowlingspaß inklusive Leihschuhen und einem Getränk. Insgesamt gibt es 18 Bahnen.
Motawi Bowling, Zerpenschleuser Ring 37, 13439 Berlin
Familiensonntag im Hamburger Bahnhof: verkleiden, basteln, Geld gespart
Seit September dieses Jahres lädt der Hamburger Bahnhof jeden Sonntag Familien ein, sich einen schönen Tag in dem historischen Gebäude, das zugleich eines der coolsten Museen der Stadt ist, zu machen.
Unter dem Titel „Volkswagen Group Art4All Family“ unterstützt der Autobauer den Kunstgenuss für Familien, oder wie es auf der Museums-Website heißt: „Der Hamburger Bahnhof lädt alle Besucher:innen ein, gemeinsam mit der Familie, ob verwandt, zusammenlebend oder als Wahlfamilie, das Museum und die Kunst zu entdecken, kritische Fragen zu stellen und mit künstlerischen Techniken zu experimentieren.“
Wie in allen Berliner Museen ist der Eintritt an jedem ersten Sonntag eines Monats frei. An den übrigen Familiensonntagen zahlt man den vergünstigten Familienpreis (10/15 Euro). Im Januar kann man zum Faulen Sonntag kommen und sich beispielsweise ein Sitzkissen aus alten Klamotten gestalten und damit in die Vorleseecke lümmeln.
Dynamischer wird es im Februar, wenn es heißt: „Bewegt euch!“ Sich auf den Boden legen und neue Perspektiven entdecken, wild tanzen, einen Kunstwerke-Parcours absolvieren – so kommt Schwung in den Sonntag. An den Familiensonntagen bietet das Restaurant des Hamburger Bahnhofs im Übrigen ein spezielles Kindermenü an.
Hamburger Bahnhof, Invalidenstraße 50–51, 10557 Berlin
Planetarium: 360-Grad-Kino und tolle Hörspiele
Er ist ein Dauerbrenner in vielen Familien, aber auch im Planetarium in Prenzlauer Berg: „Der Traumzauberbaum“. Die seit Jahrzehnten beliebte Geschichte läuft in Kinderzimmern als Hörspiel zum Mitsingen und im Kuppelsaal zum Angucken. Jeden Monat kann man sich Tickets buchen und förmlich eintauchen in die Erzählung und den Sound (ab vier Jahren, Karten ab 7,50 Euro).
Nicht weniger beliebt ist die Reihe der drei Fragezeichen, von denen es aber nicht ganz so viele verfügbare Termine wie vom „Traumzauberbaum“ gibt. Aktuell steht „Die drei ??? und die singende Schlange“ auf dem Programm. Der Sound kommt in 3D-Qualität daher, und auf der Kuppel erscheinen Visualisierungen (ab acht Jahren, Karten ab 13 Euro).
Zeiss-Großplanetarium, Prenzlauer Allee 80, 10405 Berlin
Peter Edel lässt die Puppen tanzen
Das Bildungs- und Kulturzentrum Peter Edel, das gerade den Denkmalpflegepreis des Landes Berlin verliehen bekommen hat, liegt direkt am Weißen See. Neben allerhand Erwachsenen-Veranstaltungen gibt es immer am ersten Sonntag im Monat, jeweils um 16 Uhr, ein Puppentheater für Kinder.
Das Programm wechselt, und natürlich gibt es noch viel mehr Angebote, aber der erste Sonntag im Monat ist ein feststehender Termin. Im Januar läuft zum Beispiel das Detektivstück „Die Zeitdiebe“ für Kinder ab vier Jahren (Eintritt 8 Euro, online und vor Ort). Im Februar wird dann „Peter und der Wolf“ gespielt, im März gastiert ein Marionettentheater in dem sanierten Altbau und zeigt „Aschenputtel“. Einlass ist immer eine halbe Stunde vor Spielbeginn.
Peter Edel, Berliner Allee 125, 13088 Berlin
Technikmuseum: Musizieren mit Obst und Gemüse
Dass man im Technikmuseum in Kreuzberg locker einen ganzen Tag verbringen kann und sich dabei nicht eine Sekunde langweilt, dürften (oder sollten) alle Hauptstadt-Eltern wissen – unabhängig davon, wie alt das Kind ist.
Wer sich einen Überblick über die Highlights des Hauses verschaffen will, sollte zu einer kostenlosen Familienführung kommen. Diese findet immer sonntags um 11 und 13 Uhr statt, aber natürlich muss man vorher den Eintritt ins Museum bezahlen (Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt, Erwachsene zahlen 8 Euro).
Außerdem bietet das Museum an den Wochenenden immer Workshops an, unter anderem das Steuern von Computern mit ungewöhnlichen Gegenständen. So kann man beispielsweise Bananen, Gurken und Schwämme miteinander verdrahten und sie zum Musizieren verwenden. Das klingt nicht nur verrückt, das ist es auch. Das erstaunte Lächeln im Gesicht der Kinder ist bezaubernd, die Erfolge beeindruckend.

Bei dem Workshop ist es zudem möglich, Knete zu verkabeln und damit ein Computerspiel zu steuern. Und natürlich dürfen die Kinder auch auf andere Art und Weise kreativ werden, basteln, biegen, ausprobieren. Der „Going bananas“-Workshop wird etwa einmal im Monat angeboten, im Wechsel mit anderen Themen.






