Egal, ob in den Ferien, am Wochenende oder an einem verregneten Nachmittag: Basteln geht immer. Es fördert nicht nur die Feinmotorik und unterstützt die Fantasie, sondern es ist auch eine schöne Beschäftigung für Eltern und Kinder. Das bindet!
Sowieso ist es viel schöner, gemeinsame Erinnerungen zu sammeln, als schon wieder irgendein neues Spielzeug zu kaufen oder sich anzuhören, wie langweilig doch alles wäre. Versprochen: Mit unseren Bastel- und Experimentierideen begeistern Sie Ihre Kinder.
Schleim selber machen
Vermutlich gibt es kein Kind, das Schleim nicht toll findet. Sie müssen dafür aber nicht viel Geld im Geschäft ausgeben, sondern können das auch ganz leicht selbst machen – und wissen dann sogar, dass keine Chemie in dem Zeug ist. Das Rezept ist erprobt und stammt vom Curioso-Kinderlabor in Kreuzberg, das sich vorwiegend an Kitas und Schulen richtet und alle zwei Wochen ein offenes Angebot für Familien aus dem Kiez hat.
Sie brauchen:
· 100 Gramm flüssigen Bastelkleber, weiß oder durchsichtig – wichtig: Es muss PVA-Kleber sein, darf aber keine Lösungsmittel enthalten (steht auf der Liste der Inhaltsstoffe).
· Etwas Natron
· 10 bis 20 Gramm Kontaktlinsenlösung (all-in-one/Kombilösung aus der Drogerie)
· Lebensmittelfarbe, Tusche, Glitzer und so weiter
· Gegebenenfalls Rasierschaum (am besten unparfümiert)
Und so geht’s:
Geben Sie den Kleber – das kann ruhig ganz günstiger aus dem Discounter sein – in eine Schüssel und rühren Sie eine Prise Natron unter. Sodann können Sie Farbe, Glitzer oder was auch immer gefällt hinzugeben. Ob Sie flüssige Farbe oder Pulver verwenden, ist egal; geben Sie nur nicht zu viel auf einmal hinein, sondern schauen Sie, wie sich die Konsistenz entwickelt. Zur Not geben Sie noch eine Prise Natron hinzu.
Wenn Sie mit dem Aussehen zufrieden sind, fügen Sie einen guten Spritzer der Kontaktlinsenflüssigkeit hinzu. Dann rühren. Sie werden schnell sehen, dass die Kombilösung hervorragend bindet und sich eine fester werdende Masse bildet. Sobald Sie mit dem Löffel nicht mehr richtig rühren können, benetzen Sie Ihre Hände mit dem Kontaktlinsenmittel und kneten die Masse mit den Fingern. Fertig!
Tipp: Wenn Ihr Kind möchte, dass der Schleim eher fluffig wird, geben Sie noch vor der Kontaktlinsenflüssigkeit ein bisschen Rasierschaum zum Kleber-Natron-Gemisch und rühren es gut unter. Nicht wundern: So wird der Schleim nicht nur fluffiger, sondern auch deutlich mehr.
Niedlicher Sockenhase
Haben Sie auch das Problem, dass manchmal nur eine einzelne Socke aus der Waschmaschine kommt? Nicht schlimm, das Problem können Sie jetzt wegbasteln. In weniger als einer viertel Stunde können Sie gemeinsam mit Ihrem Kind einen süßen Sockenhasen anfertigen, der stabil sitzen bleibt und nicht umkippt.
Sie brauchen:
· Eine alte Socke
· Reis oder Linsen
· Zwei Gummis
· Einen bunten Pfeifenreiniger
· Wackelaugen, gegebenenfalls Klebstoff
· Einen braunen Pompon
· Buntstifte, Schere
Und so geht’s:
Befüllen Sie die Socke zu etwa einem Drittel mit Reis oder Linsen und binden Sie diese dann mit einem Gummi ab. Das soll der runde Bauch werden. Sodann füllen Sie oben etwa die Hälfte der zuvor verwendeten Reis- oder Linsenmenge in die Socke und verschließen auch das mit einem Gummi. Das ist der Kopf. Legen Sie den Pfeifenreiniger kreisförmig um die Mitte, also zwischen Bauch und Kopf, und binden Sie eine Schleife.

Oben sollte etwa die Hälfte der Socke unbefüllt sein. Schneiden Sie sie in zwei Hälften und dann jede Hälfte oval und spitz zulaufend als Ohr zurecht. Lassen Sie die Schlappohren seitlich oder nach hinten herunterhängen, kleben Sie hinten den Pompon als Puschelschwanz an und vorn die Wackelaugen drauf. Dann noch Nase, Barthaare und Schnäuzchen aufmalen – fertig!
Kressetopf mit Ohren
Das können selbst die Kleinsten schon selbst basteln, und dann der Natur beim Werden zugucken. Mit wenigen Handgriffen können Sie ein Töpfchen mit Hasenohren kreieren, aus dem Kresse wachsen wird – vorausgesetzt, Sie halten das Substrat beziehungsweise die Samen kontinuierlich feucht.
Sie brauchen:
· Eine Klopapierrolle
· Washitape, verschiedene Designs
· Wackelaugen
· Schere, Stifte, gegebenenfalls Heißklebepistole
· Bastelkarton
· Einen kleinen Joghurtbecher (zum Beispiel Fruchtzwerge)
· Watte
· Brunnenkresse-Samen
Und so geht’s:
Lassen Sie Ihr Kind die Klopapierrolle rundherum mit Washitape bekleben. Sie können alternativ auch mit Tusche oder Malstiften arbeiten und die Rolle so bemalen, dass Sie tatsächlich wie ein Häschen aussieht. Allerdings zeigt die Erfahrung: Das Kleben mit den bunten Rollen macht Kindern riesigen Spaß. Dann noch die Wackelaugen ankleben und das Hasenschnäuzchen draufmalen.
Sobald die Rolle verziert ist, schneiden Sie beim ausgewaschenen Mini-Joghurtbecher die Kanten und Ränder ab. Er passt dann genau in die Klopapierrolle rein und bleibt oben stecken. Dann nehmen Sie den Bastelkarton zur Hand und malen ein paar Ohren auf. Wenn diese ausgeschnitten sind, werden sie hinten, also auf der Rückseite der Rolle, oben angeklebt. Verwenden Sie hierzu einen Klebstoff Ihrer Wahl; besonders gut hält es mit Heißkleber.
Das Kind darf dann etwas Watte hineinfüllen und leicht andrücken. Streuen Sie danach zusammen die Samen darauf und befeuchten Sie diese. Seien Sie mit beidem nicht zu sparsam: Die Watte sackt mit der Zeit zusammen und tiefer ins Töpfchen hinein; daher sollten Sie lieber ein bisschen mehr nehmen. Und wenn Sie wollen, dass ein richtiger Kresse-Schopf entsteht, nehmen Sie etwa einen gestrichenen Teelöffel Samen und verteilen diese.
Achten Sie darauf, dass das Ganze nie austrocknet, aber auch nicht im Wasser schwimmt. Die Samen keimen schnell und zuverlässig – ein tolles Erfolgserlebnis für kleine Gärtnerinnen und Gärtner. Nach ein paar Tagen wird das Häschen einen grünen Schopf haben. Kresse schmeckt übrigens nicht nur gut in Salaten, sie würzt auch Soßen und Suppen ganz hervorragend.

Tipp: Die Bastelei funktioniert in der Adventszeit ebenso gut! Statt des Schnäuzchens können Sie unterhalb der Augen einen Bart aus Watte ankleben, und die Ohren ersetzen Sie entweder durch Watte-Haare oder durch eine Nikolausmütze – und schon haben Sie einen Kresse-Weihnachtsmann.
Wohnzimmer-Ufo
Eine kinderleichte Idee aus dem Fez. Basteln Sie sich ein luftbetriebenes Hovercraft. Mit nur wenigen Handgriffen schaffen Sie ein fliegendes Ding, das für viel Begeisterung sorgen wird.
Sie brauchen:
· Eine CD
· Einen Luftballon
· Einen Flaschenverschluss zum Aufziehen und Herunterdrücken, z.B. von einer Spülmittelflasche
· Heißkleber
Und so geht’s:
Schrauben Sie den Spüli-Verschluss ab, reinigen ihn und lassen ihn trocknen. Dann kleben Sie ihn mit der Heißklebepistole auf das Loch der CD. Drücken Sie den Verschluss nach unten. Dann pusten Sie einen Luftballon auf und fummeln das lange, offene Ende vorsichtig auf die verschlossene Kappe.
Wenn Sie alles richtig gemacht haben, steht die CD auf dem Boden vor Ihnen und oben ist der aufgeblasene Ballon. Wenn Sie nun den Verschluss hochziehen, ohne dabei den Ballon zu lösen, entweicht die Luft durch den Verschluss und gelangt unter die CD. Der Luftstrom bewirkt, dass die CD sich bewegt und über den Boden schwebt.

Sollte das nicht funktionieren, geben Sie der CD einen kleinen Schubs. Gegebenenfalls müssen Sie den Verschluss nochmals ein wenig abdichten. Wichtig: Der Boden muss glatt und sauber sein, damit das Ufo auch gleiten kann. Am besten eignet sich ein Laminatboden.
Seifenblasen selber machen – und damit experimentieren
Einfacher wird’s nicht! Mit ein paar simplen Zutaten und den richtigen Ideen können Sie Ihre Kinder, nun ja, stundenlang beschäftigen. Das fängt beim Anmischen der Seifenblasen an, geht beim ausgiebigen Ausprobieren weiter und hört auf bei kleinen Aufgaben und Experimenten.
Ausgedacht hat sich all das Ilona Kurth vom Forschergarten. Dort kann man zum Beispiel Kindergeburtstage buchen – vor Ort im Gläsernen Labor in Berlin-Buch oder aber auch bei sich zu Hause. Bis zu sieben Kinder werden zwei Stunden lang bespaßt und lernen dabei ganz nebenbei die faszinierendsten Seiten der Naturwissenschaften kennen.
Sie brauchen:
· Spülmittel
· Wasser
· Etwas Glyzerin (gibt’s in der Apotheke)
· Basteldraht, Pfeifenreiniger, Strohhalm, Klopapierrolle
Und so geht’s:
Mischen Sie das Spülmittel mit dem Wasser im Verhältnis 1:15, also ein Teil Spüli plus 15 Teile Wasser. Verrühren Sie das kurz und geben – sofern Sie es dahaben – ein paar Tropfen Glyzerin hinzu. Das macht die Lauge etwas stabiler, ist aber nicht zwingend notwendig. Egal, ob mit oder ohne Glyzerin: Die Lauge muss nun für gut 24 Stunden ruhen. Verschließen Sie sie, damit nichts verschüttet werden kann, und stellen Sie sie beiseite.
Um Seifenblasen pusten zu können, nehmen Sie den Pfeifenreiniger oder Basteldraht und formen daraus einen Ring mit Stiel. Den Ring tauchen Sie in die Lauge, und schon kann’s losgehen. Das Ganze funktioniert auch mit einem Strohhalm oder der leeren Pappe einer Klopapierrolle. Lassen Sie Ihre Kinder damit experimentieren!
Am besten Sie legen ein Wachstuch auf den Tisch oder nehmen ein Plastetablett, worauf Ihre Kinder die Seifenblasen pusten können. So können sie versuchen, mehrere Seifenblasen nebeneinander abzulegen, sodass eine Blume, ein Schneemann oder eine Raupe entsteht. Das braucht ein bisschen Übung, macht aber total Spaß. Tipp: Man kann mit dem Strohhalm auch in eine (große) Seifenblase stechen und darein eine neue, kleinere Seifenblase pusten.
Achten Sie bitte unbedingt darauf, dass Ihr Kind die Lauge nicht versehentlich einatmet oder verschluckt. Weisen Sie es darauf hin, dass es davon nichts trinken darf. Vielleicht haben Sie ja auch Lust, die Flüssigkeit mit Ihrem Kind zu erforschen: Wonach riecht die Lauge? Was passiert, wenn man drüberpustet? Mal ganz vorsichtig, dann etwas kräftiger, und nun mit einem Strohhalm. Schafft man es, eine auf dem Tisch oder Tablett abgelegte Seifenblase durch Pusten zu bewegen?
Ei-Experimente: Welches ist roh, wie kann es schwimmen?
Hier können auch wir Großen noch was lernen. Oder wüssten Sie, wie man ein rohes von einem gekochten Ei unterscheiden kann? Probieren Sie es mit den Ideen von Forschergarten-Expertin Ilona Kurth aus.
Sie brauchen:
· ein gekochtes Ei, abgekühlt
· ein rohes Ei
· Salz
· Ein großes Glas Wasser
· Zahnpasta mit hohem Fluoridgehalt, zum Beispiel Elmex gelée
· Permanentmarker, Essig
Und so geht’s:
Legen Sie die beiden Eier nebeneinander und lassen Sie sie rotieren beziehungsweise bitten Sie Ihr Kind, die Eier jeweils zu drehen. Sagen Sie aber vorher nicht, welches das gekochte und welches das rohe Ei ist. Die große Frage lautet: Welches Ei ist welches? Wie sind die Rotationseigenschaften je nach Zustand? Die Lösung: Das gekochte Ei ist fest, dreht sich gleichmäßig und deutlich schneller, wohingegen das rohe Ei durch die rohe Masse im Innern eher schlingert und langsamer ist, kurzum: Es eiert!
Und dann fragen Sie Ihr Kind mal, wie man ein Ei ohne Eierbecher hinstellen könnte, ohne dass es umfällt. Na, haben Sie eine Idee? Ganz einfach: Streuen Sie mit dem Salz ein Häufchen, eine kleine Pyramide sozusagen. Und dann stellen Sie das Ei genau in die Mitte – tadaaa, es bleibt im Salzhaufen stehen.
Nun lassen Sie eines der Eier schwimmen. Legen Sie es in ein gut gefülltes Wasserglas. Das Ei wird zu Boden sinken. Dann geben Sie teelöffelweise Salz dazu und rühren vorsichtig um. Anfangs ist das Wasser trüb – lassen Sie Ihre Kinder das genau beobachten und beschreiben. Nach ein paar Teelöffeln Salz wird das Ei irgendwann anfangen zu schweben. Das Phänomen kennen Sie sicher vom Toten Meer oder aus Thermen mit Solebecken.
Mit dem anderen Ei machen Sie zum Schluss ein Experiment, das Ihr Kind sehr wahrscheinlich dazu motivieren wird, seine Zähne gut zu putzen. Lassen Sie Ihr Kind mit dem Marker einen Kreis um das Ei malen, am besten im oberen Drittel. Diese kleine Fläche schmieren Sie mit Elmex gelée oder einer anderen Zahnpasta mit hohem Fluoridgehalt ein – oder lassen Ihr Kind mit einer Zahnbürste diese Stelle „putzen“.
In ein leeres Glas geben Sie dann so viel Essig, dass das Ei darin komplett verschwindet. Geben Sie das Ei hinein und stellen das Ganze bis morgen zur Seite. Nach rund 24 Stunden holen Sie das Ei mit einem Löffel wieder heraus und untersuchen es gemeinsam. Mit Erstaunen werden Sie feststellen, dass die Haube mit Zahnpasta gut geschützt war, die restliche Eierschale aber stark vom Essig angegriffen wurde.



