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Richard David Precht: „Was für ein Unfall, dass Annalena Baerbock Außenministerin geworden ist“

Beim ZDF-Podcast „Lanz & Precht“ hat sich der Philosoph Richard David Precht abfällig gegenüber der Außenministerin geäußert.

Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) während einer Pressekonferenz mit dem chinesischen Außenminister Gang.
Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) während einer Pressekonferenz mit dem chinesischen Außenminister Gang.Kira Hoffmann/imago

In dem Podcast „Lanz & Precht“ (vom 21. April) hat sich der Philosoph Richard David Precht im Gespräch mit Markus Lanz abfällig gegenüber Außenministerin Annalena Baerbock geäußert. In dem Gespräch zwischen Markus Lanz und Richard David Precht ging es um die China-Politik der deutschen Bundesregierung. Precht äußerte seine Skepsis gegenüber der Tatsache, dass Annalena Baerbock China zum systemischen Rivalen erklärt. „Ich verstehe das nicht“, sagte Precht – und Lanz pflichtete ihm bei. China würde die Welt nicht missionieren wollen. Anders als christlich geprägte Länder wie Deutschland. 

Lanz wollte daraufhin wissen, was Precht denkt, wenn er eine Person wie Annalena Baerbock in Peking sieht. Daraufhin sagte Precht: „Dann habe ich das Gefühl... Also wenn ich ganz ehrlich sein darf, dass ich dann immer denke, was für ein Unfall, dass diese Frau Außenministerin geworden ist. Unter normalen Bedingungen hätte die im Auswärtigen Amt noch nicht einmal ein Praktikum gekriegt. Dass  jemand mit dieser moralischen Inbrunst einer Klassensprecherin einer Weltmacht, einer Kulturnation versucht zu erklären, was westliche Werte sind, sie als systemische Rivalen definiert und quasi ein Eskalationsszenario an die Wand malt, eine wertegeleitete Außenpolitik, die in Wirklichkeit eine konfrontationsgeleitete Außenpolitik ist, statt einfach mal kleine Brötchen zu backen und sich zu sagen: ‚Solange wir in Deutschland wirtschaftlich erfolgreich sind, nehmen uns die Chinesen mit allem drum und dran ernst.‘“ Eine stärkere Konfrontation würde die deutsche Wirtschaft, so Precht, in Gefahr bringen und geradezu zerstören. „Dann würde unsere westlichen Werte erst recht niemand ernst nehmen.“ Nicht Belehrungen seien sinnvoll, sondern das Vorleben richtiger Standards.

Die Äußerungen von Precht gingen bei Twitter viral. Es gab auch viel Kritik, Precht wurde Sexismus vorgeworfen. Düzen Tekkal schrieb: „Was für ein Unfall, dass RD #Precht sich zum frauenfeindlichen Besserwisser der Nation aufgeworfen hat, und uns darüber belehrt, wie #Außenpolitik zu sein hat. So jemand hätte unter normalen Bedingungen nicht mal ein Praktikum in der Redaktion des Philosophie-Magazins gekriegt.“

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