Kurz vor der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen am 14. September wurden Hunderte Stimmzettel für ungültig erklärt. Der Grund: Innerhalb weniger Tage sind vier AfD-Kandidaten „plötzlich und unerwartet“ beziehungsweise „völlig überraschend“ gestorben, wie der WDR und die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) berichten.
In Blomberg verstarb der 67-jährige Ralph Lange, Direktkandidat für den Stadtrat. Die bereits ausgestellten Wahlscheine und Briefwahlunterlagen wurden dort für ungültig erklärt. Auch die Ortschaft Bad Lippspringe ist betroffen. Nach dem Tod des 59-jährigen AfD-Kandidaten Stefan Berendes müssen 133 Wählerinnen und Wähler ihre Stimmen neu abgeben, sobald ein Ersatzkandidat feststeht und die Unterlagen neu gedruckt wurden. Ebenfalls „unerwartet“ verstorben sind Wolfgang Klinger (72) aus Schwerte und Wolfgang Seitz (59) aus Rheinberg. Auch hier verloren bereits ausgestellte Briefwahlunterlagen ihre Gültigkeit.
Die Partei hält sich bedeckt, im Netz wird diskutiert
Wie geht es nun weiter? Die organisatorischen Folgen sind erheblich. In allen vier Städten müssen die Wahlleitungen neue Stimmzettel erstellen und fristgerecht an die betroffenen Briefwählerinnen und Briefwähler verschicken. Zudem muss die Alternative für Deutschland in kürzester Zeit neue Kandidaten finden und aufstellen.
Die Partei hat sich bisher bedeckt gehalten. Lediglich der Regionalverband Ruhr veröffentlichte einen Nachruf auf Wolfgang Seitz aus Schwerte: Er sei ein „lebensfroher Kerl zum Pferdestehlen“ gewesen, ein „waschechter Malocher“ mit klarer Kante.
Laut @WDR sind vier @AfD-Kandidaten, die nicht ausgeschlossen wurden, unmittelbar vor der NRW-Kommunalwahl verstorben: Blomberg, Rheinberg, Schwerte, Bad Lippspringe. Statistisch fast unmöglich. https://t.co/zpGdUGAbo9
— Stefan Homburg (@SHomburg) August 29, 2025
Die Polizei hat keine Ermittlungen aufgenommen, da es keine Hinweise auf Fremdeinwirkung gibt. Dennoch löste die Häufung von Todesfällen auch über NRW hinaus Diskussionen aus. Der Ökonom Stefan Homburg bezeichnete sie auf der Plattform X als „statistisch praktisch unmöglich“ und befeuerte damit Spekulationen im Netz.
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