Kommentar

Hysterische Debatte über Spahns Masken: Politische Ablenkungsmanöver statt Corona-Aufarbeitung

Spahns Maskenbeschaffung stinkt nach Korruption. Aber sie soll von einer Aufarbeitung der Pandemie ablenken: Fragen zu Lockdowns und Labor-Ursprung werden ignoriert. Ein Kommentar.

Will ein Ex-Gesundheitsminister dem anderen eine Grube graben?
Will ein Ex-Gesundheitsminister dem anderen eine Grube graben?dpa

Endlich ist ein Buhmann der Corona-Pandemie gefunden. Jens Spahn soll Masken für viel zu viel Geld angeschafft haben. Und das auch noch bei einem Logistiker aus seinem Nachbarwahlkreis. Vor kurzem wurde der Bericht der Sonderbeauftragten für Maskenbeschaffung Margaretha Sudhof an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk durchgestochen. Sie sollte untersuchen, nach welchen Kriterien Aufträge für die Beschaffung von Masken, Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln zu Beginn der Pandemie vergeben wurden. In dem Bericht werden, so berichten es zumindest WDR und NDR, schwere Vorwürfe gegen Spahn erhoben. Unter seiner Führung soll das Gesundheitsministerium trotz massiver Widerstände aus anderen Behörden das Logistikunternehmen Fiege aus Münster zum zentralen Beschaffer bestimmt haben. Nach Ansicht der Sonderermittlerin habe das dazu geführt, dass die Logistik der Maskenbeschaffung am Ende „kollabierte“.

Berliner Zeitung

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