Reportage

Armenien im Schatten des Bergkarabach-Konflikts: „Ohne die Russen sind wir verloren“

In der ehemaligen Sowjetunion herrscht momentan noch ein Konflikt, der immer wieder kriegerisch ausgetragen wird und in dem Russland eine Rolle spielt. Ein Lokalaugenschein in Armenien.

November 2022: Demonstranten in Jerewan schwenken russische und armenische Flaggen während einer Sitzung des Kollektiven Sicherheitsrats der OVKS.
November 2022: Demonstranten in Jerewan schwenken russische und armenische Flaggen während einer Sitzung des Kollektiven Sicherheitsrats der OVKS.Alexander Patrin/TASS

Es sind für Mitteleuropäer in diesen Tagen befremdliche Bilder: Kleine Burschen spazieren stolz mit Russland-Kappen durch die Gassen Jerewans, Männer trinken Bier in Longsleeves der russischen Luftwaffe, eine Frau schlendert über den Flohmarkt und trägt ein Shirt mit der englischen Aufschrift: „I support Russia“. Es scheint aus europäischer Sicht wie ein Biotop, in dem die Russen noch öffentlich stolz auf ihr Heimatland sein können – und es sichtlich auch sind.

Der Kaukasus war, mit Ausnahme der Ausläufer im Iran, gänzlich Teil der Sowjetunion. Armenien ist eines der fünf international anerkannten Länder, die geografisch Anteil an der Region haben bzw. in dieser liegen. Der einzige Anrainerstaat des Kaukasus, an den Armenien nicht grenzt, ist jedoch der wichtigste für die Republik in der Größe Brandenburgs: Russland.

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar