Bei einem routinemäßigen Gesundheitscheck wurde mir neulich mitgeteilt, dass meine statistische Lebenserwartung 92 Jahre beträgt. Gute Neuigkeiten, aber mir sind auch sofort besorgniserregende Zahlen durch den Kopf gerattert. Bei einem Renteneintrittsalter von 67 müsste ich für 25 Jahre beruflicher Inaktivität vorsorgen. Zum Vergleich: Als die Grundpfeiler des derzeitigen deutschen Rentensystems 1957 in der BRD gesetzt wurden, lag die durchschnittliche <a href="https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61863/durchschnittliche-rentenbezugsdauer-grv/">Rentenbezugsdauer</a> bei rund 10 Jahren.

Ich bin also ein klassisches Beispiel dafür, dass es einen akuten Reformbedarf gibt, weil die Grundbedingungen, unter denen das Rentensystem in der Nachkriegszeit geschaffen wurde, heute nicht mehr bestehen. Die Rentendebatte, so schwierig sie auch sein mag, darf nicht immer wieder auf die lange Bank geschoben werden, nur weil Politiker Angst vor ihren Wählern haben. Die Diskussion darüber, wie wir Menschen im Alter einen würdigen Ruhestand ermöglichen können, muss zudem komplexer werden. Es geht hier schließlich nicht nur um Wirtschaftsfaktoren, sondern um Menschen und deren Lebensqualität über alle Lebensphasen hinweg.

Deutsche Politiker denken falsch herum: Arbeit darf keine Strafe und Rente nicht die Belohnung sein

Früher waren Menschen durchschnittlich zehn Jahre im Ruhestand, heute sind es 25. Das hält kein System aus. Wir können die Freuden der Pflicht wiederentdecken. Dänen wissen wie.

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Rente in Deutschland: Arbeit darf keine Strafe und Rente nicht die Belohnung sein

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Boarding, ein Flug nach Tel Aviv. Familien mit Kindern und beeinträchtigte Personen werden nach vorne geleitet, um unkompliziert einsteigen zu können. Zwei Orthodoxe folgten der Schar dicht, etwas zu dicht, womöglich, um als Begleiter des im Rollstuhl sitzenden Jungen vor ihnen durchzugehen. Was die Aufmerksamkeit einer Israelin auf sich zieht, die kurz nachfragt und dann in einem wütenden Wortschwall die Orthodoxen aufhält. Ganz offensichtlich empfand sie den Versuch der ungebührlichen Vorteilsnahme als inkorrekt.

Seit Russlands Angriff auf die Ukraine hat sich in Deutschland ein moralisches Selbstverständnis verfestigt. Doch statt zur Selbstbegrenzung dient es moralischer Absicherung von Zweifelhaftem.

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„Ich bin bereits in Deutschland", schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntag auf dem Kurznachrichtendienst X. Zu diesem Zeitpunkt dachten viele Beobachter, er werde erst am Montag in die deutsche Kapitale kommen. Selenskyj stellte klar: „Wir konzentrieren uns darauf, wie wir die Sicherheit der Ukraine zuverlässig garantieren können, damit sich die Erfahrung des Budapester Memorandums und der russischen Invasion niemals wiederholt." Er setze auf konstruktive Gespräche.

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Heute die Samstagsleute, morgen die Sonntagsleute, das kündigen die Antiterrorbarrieren um Deutschlands Weihnachtsmärkte an – heute die Juden, morgen der Rest? Inzwischen sind es 16 Tote. Sie starben am Bondi Beach in <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/sydney">Sydney</a> während einer Chanukka-Feier. Erst waren es Kinder mit Kerzen. Dann kamen die Schüsse. Minutenlang. Keine Polizei vor Ort – obwohl rund 2000 Menschen erwartet wurden und das Event öffentlich angekündigt war. Berichten zufolge traf die Polizei erst nach mehr als zehn Minuten ein. Die jüdische Gemeinde warnte seit langem und bat um Schutz. Vergeblich.

Ermordete Juden an Chanukka. Wie konnte das nur passieren? Jetzt wird das Betroffenheitsritual wieder abgespult, meint unser Autor. Ein Kommentar.

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Nur wenige Stunden nach dem verheerenden Terroranschlag auf eine Chanukka-Feier in Sydney mit mindestens elf Toten hat die jüdische Gemeinde in Berlin am Sonntagabend ein Zeichen gegen Hass und Gewalt gesetzt. Vor dem Brandenburger Tor entzündete Rabbiner Yehuda Teichtal gemeinsam mit dem Oberrabbiner Israels, Kalman Meir Ber, und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die erste Kerze des zehn Meter hohen Chanukka-Leuchters.

Dem Terror am Bondi Beach zum Trotz entzündet Berlin das Chanukka-Licht mit Publikum. Auch der Bundespräsident erscheint. Ansonsten aber sind keine Politiker vor Ort.

Chanukka in Berlin: Als der Rabbi über seinen erschossenen Freund in Sydney spricht, bricht ihm die Stimme

Brandenburg

Israel

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Bei den laufenden Friedensgesprächen in Berlin für ein Ende des Ukraine-Krieges steht neben der US-Delegation und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auch Bundeskanzler Friedrich Merz im Fokus des medialen Interesses.

Ukraine-Gespräche laufen in Berlin. Merz hätte sie fünf Wochen früher führen können. Doch jetzt verhandeln andere über Europas Zukunft. Eine Erinnerung.

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