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Ostbeauftragter: Döpfner nach Äußerungen „endgültig nicht mehr tragbar“

Carsten Schneider reagiert auf die Äußerungen des Springer-Chefs über Ostdeutsche. Er wirft Döpfner nicht nur Verachtung für die Menschen vor.

Mathias Döpfner während einer Rede
Mathias Döpfner während einer RedeJohn MacDougall/AFP

Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, hat sich einem Bericht der Wochenzeitung Die Zeit zufolge abfällig unter anderem über Ostdeutsche geäußert. Die Zeitung zitierte aus internen Mails des Springer-Konzerns und aus SMS von Döpfner. 

So schrieb der unter anderem: „Die ossis sind entweder Kommunisten oder faschisten. Dazwischen tun sie es nicht. Eklig.“ Die Zeit behielt in den Zitaten aus Döpfners Nachrichten die Rechtschreibfehler des Springer-Chefs bei.


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Mit einem Statement hat nun Carsten Schneider, der Ostbeauftragte der Bundesregierung, auf den Bericht in der Zeit und Döpfners dort dargestelltes Verhalten reagiert.

Schneider sagte, die Medien sollten „ein realistisches Bild unserer Gesellschaft zeichnen. Dazu gehört auch die Perspektive der Ostdeutschen, die auch mehr als 30 Jahre nach der Einheit immer noch zu wenig zum Tragen kommt.“ Die Gedanken von Herrn Döpfner, so Schneider weiter, zeigten „nicht nur Verachtung für diese Perspektive und die Menschen, sondern auch für die Demokratie. Die Spaltung unseres Landes darf kein Geschäftsmodell sein. Herr Döpfner ist nach dieser Veröffentlichung an der Spitze eines Verlages mit dieser publizistischen Macht und mit Blick auf die wichtige Rolle der Medien für unsere Demokratie endgültig nicht mehr tragbar.“

Carsten Schneider ist Mitglied der SPD und seit 2021 Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland. Sein Vorgänger war Marco Wanderwitz von der CDU, der den Ostdeutschen attestiert hatte, „diktatursozialisiert“ und auch dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung noch nicht in der Demokratie angekommen zu sein.