Gastbeitrag

Öl-Raffinerie Schwedt: Wenn Russland-Sanktionen nicht Putin, sondern deutsche Arbeiter treffen

Die Mitarbeiter der PCK-Erdöl-Raffinerie in Schwedt an der Oder sind von Arbeitslosigkeit bedroht. Das hat die Bundesregierung zu verantworten. Ein Gastbeitrag.

22.01.2018, Brandenburg, Schwedt: „Freundschaft – Druschba“ steht auf dem Gelände der PCK-Raffinerie auf der Erdölleitung aus Russland.
22.01.2018, Brandenburg, Schwedt: „Freundschaft – Druschba“ steht auf dem Gelände der PCK-Raffinerie auf der Erdölleitung aus Russland.Patrick Pleul/dpa

„10 Cent pro Liter teurer als in Berlin“, ungläubig starrt man auf die Benzin- und Dieselpreise an einer Tankstelle am Raffinerie-Standort Schwedt. Wie eine Verhöhnung wirkt die Anzeigentafel auf die, von denen nicht wenige im Schichtbetrieb dazu beitragen, dass Tag und Nacht 365 Tage im Jahr aus Erdöl Auto- und Lkw-Kraftstoffe, Flugzeug-Kerosin und Bitumen für den Straßenbau werden.

Beim Militär bedeutet der Kollateral-Schaden den in der räumlichen Umgebung eines Ziels entstehenden, unbeabsichtigten oder „in Kauf genommenen“ Schaden. Kein anderer Begriff eignet sich besser zur Beschreibung dessen, was die Beschäftigten der PCK-Erdöl-Raffinerie in Schwedt an der Oder aufgrund der Sanktionen der EU und zusätzlich Deutschlands erleiden. Dabei geht es um Sanktionen, welche nach allen offiziellen Regierungsverlautbarungen Putin und sein Regime treffen sollten.

Berliner Zeitung

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