Neuer RBB-Staatsvertrag

Neuer Vertrag für den RBB: Nie wieder Sonnenkönigin Patricia!

Berlin und Brandenburg einigen sich auf einen neuen Staatsvertrag für den RBB. Die Spitzenmanager sollen weniger Geld bekommen, das Programm soll regionaler werden. 

Ulrike Demmer, seit 1. September Intendantin des RBB
Ulrike Demmer, seit 1. September Intendantin des RBBFabian Sommer/dpa

Die Regierungen von Berlin und Brandenburg wollen das Intendantengehalt beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) begrenzen. Die Kabinette beider Länder beschlossen am Freitag in einer gemeinsamen Sitzung in Potsdam eine Novelle des Staatsvertrags für den öffentlich-rechtlichen ARD-Sender. Damit dieser im nächsten Jahr in Kraft treten kann, müssen noch die beiden Länderparlamente zustimmen.

Die Regierungen erstellten die Novelle unter dem Eindruck der RBB-Krise um Vorwürfe der Vetternwirtschaft und Verschwendung. Der Skandal führte auch dazu, dass die Politik kritischere Töne gegenüber dem gesamten öffentlich-rechtlichen Rundfunk anschlug. Sollte der Staatsvertrag in Kraft treten, wäre der RBB das erste öffentlich-rechtliche Medienhaus mit einem solch harten Gehaltsdeckel für den Senderchefposten.

Als Vergleichsgröße für das künftige Intendantengehalt wird die Besoldung nach B11 im Landesgesetz für Senatoren in Berlin genannt. Das bedeutet ein monatliches Grundgehalt von rund 15.000 Euro, plus weitere Gehaltsbestandteile. Die neue Intendantin Ulrike Demmer – seit 1. September im Amt – erhält bereits eine Grundvergütung in diesem Bereich. Damit liegt der RBB im ARD-Vergleich am unteren Ende. Die früheren Intendantinnen Patricia Schlesinger (jährlich rund 350.000 Euro) und Katrin Fernau (rund 295.000 Euro) hatten deutlich mehr kassiert.

Die Medienpolitiker der schwarz-roten Koalition in Berlin zeigten sich zufrieden. Christian Goiny (CDU) und Melanie Kühnemann-Grunow (SPD) nannten vor allem die Deckelung der Spitzengehälter ein gutes Signal.