Die ersten fünf Minuten sind entscheidend. Das hat einmal ein Klimaaktivist gesagt, der sich schon mehrmals auf Berliner Straßen festgeklebt hat. In diesen ersten fünf Minuten nämlich sind weder Polizei noch Passanten zur Stelle, die ihr Mobiltelefon in die Höhe heben und die Szenen aufzeichnen und ins Internet stellen.
In diesen ersten fünf Minuten passieren Dinge, von denen Außenstehende nichts erfahren. Da entlädt sich die ungebremste Wut der Autofahrer auf die Klimaaktivisten. Möglich sind: Schläge, Tritte, Beleidigungen.
Diese Wut ist seit Monaten gewachsen, und sie wird angesichts der Pressekonferenz vom Dienstag nicht weniger werden. Dort saßen Vertreter der Letzten Generation auf einem Podium, die kein Problem damit haben, in den kommenden Tagen strafbare Handlungen in Berlins Verkehr vorzunehmen: ankleben, blockieren, lahmlegen. Die „Stadt im Stillstand“ wird großspurig angekündigt, eigentlich: angedroht.

Was die Aktivisten nicht mit einkalkuliert haben, ist eindeutig die Wut der Berliner. Dazu nahmen die Vertreter der Klimakämpfer nicht Stellung: Was ist, wenn sie den Rückhalt in der Bevölkerung längst verloren haben? Was, wenn diejenigen, die auf ein Problem hinweisen wollen, nicht merken, dass sie selbst zum Problem geworden sind? Was, wenn die Wut in den ersten fünf Minuten eskaliert und Menschen ernsthaft verletzt werden?



