Analyse

Bergkarabach: Ein Brennglas globaler Konflikte um militärische Vorherrschaft und Energieversorgung

In Bergkarabach wurde eine Feuerpause vereinbart. Die Gefahr neuer Gefechte bleibt allgegenwärtig. Dabei stehen die Interessen mehrerer Akteure auf dem Spiel.

Der von Baku initiierten Blockade des Latschin-Korridors und der dadurch bewusst provozierten humanitären Katastrophe der Karabach-Armenier begegnete Russland mit völliger Gleichgültigkeit.
Der von Baku initiierten Blockade des Latschin-Korridors und der dadurch bewusst provozierten humanitären Katastrophe der Karabach-Armenier begegnete Russland mit völliger Gleichgültigkeit.Alexander Patrin/imago

Am 19. September 2023 gab das Verteidigungsministerium Aserbaidschans bekannt, eine sogenannte anti-terroristische Operation zur Wiederherstellung der „verfassungsmäßigen Ordnung“ in Bergkarabach gegen die international nicht anerkannte Republik Arzach begonnen zu haben. Friedensverhandlungen könne es ausschließlich im Falle einer Kapitulation der armenischen Kräfte in Bergkarabach geben, berichtet Reuters unter Verweis auf Berater des Präsidenten Aserbaidschans, Ilham Alijew.

Die faktische Kapitulation der Republik Arzach erfolgte innerhalb von knapp 24 Stunden. Am Vormittag des 20. Septembers 2023 willigte die Führung der Republik Arzach unter Vermittlung russischer „Friedenstruppen“ allen Forderungen Aserbaidschans ein. Am 21. September 2023 sollen in der Stadt Jewlach zwischen Vertretern der lokalen armenischen Bevölkerung und Vertretern der zentralen Behörden Aserbaidschans die Fragen der Wiedereingliederung sowie der Gewährleistung der Rechte und der Sicherheit der Karabach-Armenier erörtert werden.

Berliner Zeitung

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