Klimawandel und Migration sind die Reizthemen, die die Gesellschaft am meisten spalten. Das ergab jetzt eine Studie des Forschungszentrums Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) an der Technischen Universität Dresden. Gerade in diesen Bereichen polarisieren Menschen in besonderem Ausmaß. Dort herrsche, so das Ergebnis, die stärkste emotionale Ablehnung zwischen Menschen mit unterschiedlichen Ansichten. Die Erkenntnisse stammten aus der Analyse einer repräsentativen Umfrage in zehn europäischen Ländern, darunter Italien, Deutschland und Polen.
Besonders starke negative Gefühle hegen demnach ältere Menschen, Personen mit höherem Bildungsabschluss und Einkommen sowie Großstadtbewohner. Und: Die Wählerschaft von linken sowie grünen Parteien sei europaweit zudem stärker polarisiert als andere, so die Forscher.
Auch in Deutschland zeigte sich das. Hier sind allerdings vor allem Ältere signifikant stärker polarisiert als Jüngere. Dafür bestehen keine großen Unterschiede zwischen Personen mit höheren und niedrigeren Bildungsabschlüssen. Auch Einkommen sowie Stadt-Land-Unterschiede spielen keine nennenswerte Rolle, heißt es in der Studie.
Und wie ist es mit der Intoleranz? Laut Studie sind Personen, die sich politisch jenseits der Mitte verorten, stärker polarisiert – das sind sowohl Wähler und Wählerinnen von AfD als auch Grünen in Deutschland.


