Vom letzten SED-Vorsitzenden zu einem modernen Linken des 21. Jahrhunderts: Gregor Gysi, direkt gewählter Bundestagsabgeordneter für Treptow-Köpenick, besitzt nicht nur rhetorische Talente. Ohne eine Spur von Ostalgie erinnert er an missachtete DDR-Erfolge (Frauen-, Bildungspolitik); ohne jedes Putinverstehertum kritisiert er die westliche Russlandpolitik; ohne hohle Phrasen äußert er seine tiefe Sorge um die Demokratie. Als Veteran des einen Staatskollapses 1989 wünscht er sich keinen zweiten.