Eine osteuropäische Achse?

Wie Ungarns Sonderrolle Putins Einfluss in Europa stärkt

Orbáns Annäherung an Russland vertieft Ungarns Sonderrolle in Europa. Putins Einfluss in der EU steigt wiederum. Was hat es mit der russisch-ungarischen Achse auf sich? Eine Analyse.

Im Sommer 2024 war der ungarische Regierungschef (l.) in Moskau zu Gesprächen im Kreml geladen.
Im Sommer 2024 war der ungarische Regierungschef (l.) in Moskau zu Gesprächen im Kreml geladen.Valeriy Sharifulin

Die jüngste Moskaureise Viktor Orbáns markiert einen weiteren Wegpunkt in der schrittweisen Abkehr Ungarns von der gemeinsamen europäischen Außenpolitik und zeigt, wie systematisch Budapest seine Sonderrolle zwischen Brüssel, Moskau und Washington auszubauen versucht. Orbán begründete seine Reise nach Moskau mit der Notwendigkeit, „die Energieversorgung für den Winter und das Folgejahr zu sichern“. Die Botschaft könnte damit kaum deutlicher sein: Ungarns Energiesicherheit orientiert sich nicht an den europäischen Diversifizierungszielen, die einen vollständigen Importstopp bei Erdöl bis Ende 2028 und bei Erdgas bis Ende 2027 vorsehen, sondern an bilaterale Absprachen mit dem Kreml.

Berliner Zeitung

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