In England ist eine Richterin der Vereinten Nationen für schuldig befunden worden, eine Frau zur Sklaverei gezwungen zu haben. Die Geschworenen am Oxford Crown Court sahen es als erwiesen an, dass Lydia Mugambe eine Frau aus Uganda dazu gebracht hatte, nach Großbritannien zu kommen. Dort habe sie das Opfer dazu überredet, als unbezahlte Hausangestellte auf ihre Kinder aufzupassen. Mugambe, die als Richterin am Obersten Gerichtshof in Uganda tätig ist, promovierte zur Tatzeit an der Universität Oxford in Jura.
Die Staatsanwaltschaft erklärte, die 49-jährige Mugambe habe ihre Position auf „ungeheuerliche Weise“ ausgenutzt, als sie 2022 eine junge Frau aus Uganda dazu brachte, nach Großbritannien zu kommen, um dort ohne Bezahlung als Dienstmädchen zu arbeiten. „Frau Mugambe nutzte ihr Wissen und ihre Macht, um (die Frau) dazu zu bringen, nach Großbritannien zu kommen. Sie hat ihre Naivität ausgenutzt, um sie zu täuschen und dazu zu bringen, umsonst für sie zu arbeiten“, sagte Staatsanwältin Caroline Haughey vor den Geschworenen des Oxford Crown Court laut der Zeitung Guardian.
Mugambe wurde am Donnerstag unter anderem der Beihilfe zum Verstoß gegen das britische Einwanderungsgesetz, der Nötigung zur Arbeit und der Einschüchterung einer Zeugin für schuldig befunden. Das Strafmaß wird am 2. Mai verkündet. Vor Gericht beteuerte Mugambe, die Frau nie ausgebeutet zu haben.
Im Februar 2023 hatte die britische Polizei Informationen über eine Frau erhalten, die von Mugambe in ihrem Haus in der Nähe von Oxford „wie eine Sklavin gehalten“ wurde, wie die Polizei am Donnerstag in einer Erklärung mitteilte. Die Ermittler fanden heraus, dass das Opfer laut Visum für einen Diplomaten in der ugandischen Botschaft in London arbeiten sollte.


