Eine mysteriöse Krankheit breitet sich derzeit offenbar in Uganda aus. Die Einheimischen nennen sie „Dinga Dinga“ - ein Begriff, der aus einem lokalen Dialekt stammt und „Zittern wie beim Tanzen“ bedeutet. Die Krankheit, die im Bezirk Bundibugyo aufgetreten ist, befällt hauptsächlich Frauen und Mädchen und führt zu Symptomen wie Fieber und unkontrollierbarem Zittern. Berichten zufolge seien bereits mehr als 300 Fälle bekannt. Die Gesundheitsbehörden in dem afrikanischen Land haben zahlreiche Patientinnen untersucht. Die Ärzte sind dennoch ratlos.
Das letzte vergleichbare Phänomen war die „Tanzpest“ von 1518 im französischen Straßburg, bei der die Menschen tagelang unkontrolliert tanzten, was manchmal zu erschöpfungsbedingten Todesfällen führte.
Wie kann die mysteriöse Dinga-Dinga-Krankheit behandelt werden?
Doktor Kiyita Christopher, der Gesundheitsbeauftragte des Bezirks, teilte den lokalen Medien mit, dass in nahegelegenen Gebieten außerhalb der Region Bundibugyo keine Fälle registriert worden seien und dass Proben zur Analyse an das Ministerium übermittelt worden seien. Wie Christopher laut gegenüber Contagion Live – einer Nachrichtenseite für Ärzte und Spezialisten – sagte, könne die unbekannte Krankheit mit Antibiotika behandelt werden. „Es gab keine Todesfälle durch die Krankheit und die Patienten erholen sich normalerweise innerhalb einer Woche nach der Behandlung“, sagte er.
Christopher betonte jedoch, dass die Krankheit nicht mit Kräuterheilmitteln behandelt werden sollte, was die Einheimischen Berichten zufolge versucht haben. „Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Kräutermedizin diese Krankheit heilen kann. Wir verwenden spezifische Antibiotikabehandlungen, die wirksam sind“, fügte er hinzu.
“Mbu”
— TRAVEL SPECIALIST🇺🇬 (@Uganda_Expozed) November 14, 2024
New sickness storms schools
It's not a dance but an undiagnosed illness called dinga dinga.
Some cases were recently reported in Bundibuyo pic.twitter.com/mjMU3wiDIM
Christopher sagte der ugandischen Zeitung Monitor, dass die mysteriöse Krankheit erstmals Anfang 2023 gemeldet wurde und weiterhin von Gesundheitslabors untersucht wird. Laut der Patientin Patience Katusiime habe ihr Körper unkontrolliert gezittert, obwohl sie sich wie gelähmt fühlte. „Ich fühlte mich schwach und war gelähmt, mein Körper zitterte unkontrolliert, wann immer ich versuchte zu gehen“, sagte sie.
Experten arbeiten daran, die zugrundeliegende Ursache der Krankheit zu ermitteln, obwohl ihr plötzliches Auftreten und ihre einzigartigen Symptome bei Anwohnern und Gesundheitsbeamten gleichermaßen Besorgnis ausgelöst haben.
Auch „Krankheit X“ gab Ärzten wochenlang Rätsel auf
Nur wenige Monate zuvor wurde in Uganda und anderen ostafrikanischen Staaten ein Ausbruch von Affenpocken gemeldet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte im August den Stamm der Krankheit, auch bekannt als Mpox, zu einem globalen öffentlichen Gesundheitsnotfall. Beamte sagten, ein Ausbruch des Virus in der Demokratischen Republik Kongo und ihren Nachbarländern stelle „internationale Besorgnis“ dar – die höchste Alarmstufe der WHO.
In der Demokratischen Republik Kongo brach zudem eine bisher unbekannte Krankheit aus, die in den vergangenen Tagen international für Aufsehen sorgte. Das Virus hat bereits Hunderte Menschen infiziert, allein im November seien mehr als 140 Menschen daran gestorben. Besonders gefährdet sind von der „Krankheit X“ Kleinkinder unter fünf Jahren. Symptome sind Kopfschmerzen, Husten, Fieber, Atembeschwerden und Blutarmut – die Zahl der Todesopfer steigt rapide.
Die Europäische Kommission kündigte an, auf den Ausbruch der Krankheit reagieren zu wollen. Nach wochenlangem Rätselraten konnte das Gesundheitsministerium in dieser Woche Entwarnung geben. Es handelt sich angeblich um eine schwere Form von Malaria, die in Form einer Atemwegserkrankung auftritt. Dass die Krankheit in so vielen Fällen tödlich verläuft, erklären die Behörden auch mit der starken Unterernährung der Erkrankten.

