Geopolitik

Spahn und Miersch als Symboltouristen in der Ukraine: Ein Fluchtversuch vor den eigenen Problemen

Statt die zerstrittene Koalition zu ordnen, posieren die Fraktionschefs in Kiew. Doch ein Fototermin ersetzt keine Lösungen – weder für die Ukraine noch für Deutschland. Ein Kommentar.

Fraktionschef der Union, Jens Spahn, und sein SPD-Amtskollege Matthias Miersch werden in der ukrainischen Hauptstadt vom deutschen Botschafter Martin Jäger begleitet.
Fraktionschef der Union, Jens Spahn, und sein SPD-Amtskollege Matthias Miersch werden in der ukrainischen Hauptstadt vom deutschen Botschafter Martin Jäger begleitet.Michael Fischer/dpa

Man stelle sich vor, man hat ein massives Glaubwürdigkeitsproblem. Zu Hause knallt es. Der viel beschworene „Herbst der Reformen“ droht zum Herbst der Hilflosigkeit zu werden. Der schwarz-rote Koalitionsstreit über Steuern, Haushalt und die desaströse Kommunikation lähmt die Regierung, das Vertrauen in der Bevölkerung schwindet von Tag zu Tag. Was tut man? Man sucht sich ein Problem, bei dem man sich sicher sein kann, dass alle an einem Strang ziehen. Man flüchtet nach vorne. In diesem Fall ganz weit nach Osten.

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar