Geopolitik

Bereit, Russen zu töten? „Wir haben einen glasklaren Auftrag“ – Besuch bei der Litauen-Brigade

An der Nato-Ostflanke wird die Bundeswehr dauerhaft eine Panzerbrigade stationieren. Zwischen dem Alltag in Vilnius und der Gefahr eines großen Krieges. Eine Reportage.

Das Litauen-Projekt sei das „Baby“ von Verteidigungsminister Boris Pistorius, hört man immer wieder aus dem Ministerium.
Das Litauen-Projekt sei das „Baby“ von Verteidigungsminister Boris Pistorius, hört man immer wieder aus dem Ministerium.Michael Kappeler/dpa

Malerische, kleine Hügel. Dichter Nebel. Irgendwo zwischen Vilnius und Kaunas, den beiden größten Städten Litauens. Die Sicht an jenem frühen Augustmorgen ist trüb im Baltikum, Rapsfelder ziehen sich links und rechts bis zum Horizont, die Landstraße ist überaus schmal. Dann plötzlich tauchen hinter einer Kurve vier bis fünf gepanzerte Fahrzeuge auf, die quer über ein Stoppelfeld fahren. Eine Linie aus Stahl und Camouflage, die Soldaten in den Autos mustern die vorbeifahrenden Autos. Hektik kommt nicht auf. Gehört das Militärgerät hier zum Alltag? Belarus ist nur wenige Kilometer entfernt, die russische Exklave Kaliningrad liegt nicht viel weiter. Vor kurzem erst fand einen Katzensprung entfernt die große russisch-belarussische Militärübung „Zapad“ statt. Willkommen an der Ostflanke der Nato.

Berliner Zeitung

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