Am Freitag, 19. September 2025, drangen drei russische MiG-31 in den Luftraum Estlands ein. Die Jets blieben rund zwölf Minuten über estnischem Territorium, ohne Transponder, ohne Flugplan und ohne Funkkontakt. Italienische F-35, die im Rahmen der Nato-Mission Baltic Air Policing in Ämari stationiert sind, stiegen auf und fingen die Maschinen ab. Estland bestellte daraufhin den russischen Geschäftsträger ein und beantragte Konsultationen nach Artikel 4 des Nordatlantikvertrags. Am selben Tag berichtete die polnische Marine zudem von Tiefflügen russischer Kampfjets über einer Ölplattform in der Ostsee. Estlands Außenminister Margus Tsahkna sprach von einer „beispiellosen Unverfrorenheit“, die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas von einer „äußerst gefährlichen Provokation“. US-Präsident Donald Trump erklärte: „Das könnte großen Ärger bedeuten.“ Dass Washingtons Reaktion bislang vor allem in knappen Kommentaren des Präsidenten besteht, wirft die Frage auf, ob die USA im Ernstfall tatsächlich bereit wären, militärisch Beistand zu leisten, oder ob Europa stärker eigenständig reagieren müsste.

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