Am Sonntag wird in Polen ein neuer Staatspräsident gewählt, nach zehn Jahren im Amt geht die Ära von Andrzej Duda zu Ende, einem ehemaligen Vertrauten von Jarosław Kaczyński. Zur Wahl stehen der liberale Kandidat Rafał Trzaskowski von Donald Tusks Bürgerplattform, der sich deutschlandfreundlich zeigt, und der nationalkonservative Politiker Karol Nawrocki, der der PiS nahesteht. Beide Kandidaten haben ähnlich gute Chancen, gewählt zu werden.
Unabhängig davon, wer den polnischen Präsidentschaftswahlkampf gewinnt, werden es vor allem Ukrainer sein, die Nachteile spüren werden. Vor allem Karol Nawrocki hatte am Ende seines Wahlkampfes keine warmen Worte für die Ukraine übrig. Noch am 28. Mai sagte er: „Die Ukraine hat den ersten Angriff der Russischen Föderation dank des polnischen Präsidenten Andrzej Duda überlebt. Natürlich auch dank des Heldentums der Ukrainer in dieser ersten Phase des Krieges, aber auch dank unserer großen Unterstützung. Und die Ukraine hat nie begonnen, uns als echten Partner zu behandeln. Sie will uns als Juniorpartner behandeln. Ich werde niemals zustimmen, polnische Soldaten in die Ukraine zu schicken. Ich werde auch nicht zustimmen, dass Getreide aus der Ukraine polnische Bauernhöfe oder polnische Transportunternehmen existenziell vernichtet. Die Ukraine hat sich bis heute, und Präsident Selenskyj hatte viele Gelegenheiten dazu, nie bei uns bedankt.“

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