Ausgerechnet Viktor Orbán, wird sich die liberale, proeuropäische Brüssel-Blase gedacht haben. Der ungarische Ministerpräsident besitzt dieses gewisse Talent, Trends zu setzen und sich als Gesprächsthema Nummer eins zu etablieren. Über Olaf Scholz, Emmanuel Macron oder Joe Biden spricht im Nachgang der Georgien-Wahlen niemand. Stattdessen bekommt Orbán – zum wiederholten Mal – die große geopolitische Bühne; die EU als Ganzes muss sich mit dem zweiten Platz zufriedengeben.
Der ungarische Ministerpräsident, der derzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat, reist nämlich, im Gegensatz zu seinen Kollegen aus dem EU-Kreis der Staats- und Regierungschefs, in die georgische Hauptstadt Tiflis, um der Regierungspartei vom Georgischen Traum auch persönlich zu gratulieren. Das tat Orbán übrigens schon auf seinen sozialen Kanälen, er schrieb beispielsweise vom „überwältigenden Sieg“ – und das, obwohl die zentrale Wahlkommission zu jenem Zeitpunkt noch gar kein Endergebnis veröffentlicht hatte.

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