Nahost

Massive Explosion an größtem Handelshafen des Irans: 5 Tote - mehr als 700 Verletzte

Über einem Hafengebiet im Süden des Iran stieg nach einer schweren Detonation eine dunkle Rauchsäule auf. Staatsmedien melden Tote und hunderte Verletzte, sowei ein großflächiges Feuer.

Eine schwere Explosion erschütterte am Samstag den Iran.
Eine schwere Explosion erschütterte am Samstag den Iran.Mohammad Rasole Moradi/AFP

Bei einer Explosion in einem der wichtigsten Häfen des Iran sind am Samstag fünf Menschen getötet und mehr als 700 Menschen verletzt worden. Das berichten iranische Medien. Im Anschluss an die „massive Explosion“ sei in dem Hafen Schahid Radschee in der Provinz Hormusgan ein Feuer ausgebrochen, berichtete das iranische Staatsfernsehen am Samstag. Im Stundentakt meldeten staatliche Medien höhere Verletztenzahlen. Die iranischen Behörden leiteten Ermittlungen zur Ursache der Explosion ein.

Betroffen war der größte Handelshafen des Landes. Der Containerhafen Schahid Radschee liegt mehr als tausend Kilometer südlich der Hauptstadt Teheran und 23 Kilometer von der Provinzhauptstadt Bandar Abbas entfernt. TV-Bilder zeigten schwarze Rauchsäulen über dem Hafengelände.

Iran: Explosion stehe nicht in Verbindung mit der Ölindustrie

Die Schockwelle der Explosion war laut der Nachrichtenagentur Fars in etwa 50 Kilometern Entfernung hör- und spürbar. Durch die Druckwelle seien „die meisten der Hafengebäude schwer beschädigt worden“, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tasnim. Einsatzkräfte kämpften indes gegen die Flammen an.

Der Leiter der Behörden für Krisenmanagement, Mehrdad Hassansadeh, sagte, mehrere Container seien im Hafen explodiert. „Wir sind dabei, die Verletzten zu evakuieren und in umliegende Kliniken zu bringen.“ Derweil leitete der iranische Vizepräsident Mohammad Resa Aref nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna Ermittlungen zu der Ursache der Explosion und dem Ausmaß des Schadens ein.

Die Explosion stehe nicht in Verbindung mit „Ölraffinerien, Treibstofftanks, Verteilungsanlagen oder Ölpipelines“, hieß es in einer von lokalen Medien verbreiteten Erklärung des staatlichen Unternehmens für die Verteilung von Produkten der Ölindustrie. Demnach waren die Raffinerien in Bandar Abbas ohne Unterbrechung in Betrieb.

Im September vergangenen Jahres hatte sich im Iran einer der folgenschwersten Arbeitsunfälle seit Jahren ereignet. Bei der Explosion in einem Kohlebergwerk im östlich gelegenen Tabas kamen damals mehr als 50 Menschen ums Leben. (mit AFP)