Kooperation unter Nato-Partnern

Großbritannien entsendet Militär nach Belgien nach Drohnenvorfällen

Nach Drohnensichtungen über belgischem Territorium entsendet Großbritannien Soldaten und Ausrüstung, um die Abwehr zu unterstützen. Auch Deutschland und Frankreich helfen mit.

Drei Kampfflugzeuge der britischen Luftwaffe, der Royal Air Force, während der Nato-Luftwaffenübung „Ramstein Flag 2025“.
Drei Kampfflugzeuge der britischen Luftwaffe, der Royal Air Force, während der Nato-Luftwaffenübung „Ramstein Flag 2025“.Björn Trotzki/Imago

Großbritannien entsendet Militärpersonal und Ausrüstung nach Belgien, um das Land nach einer Reihe von Drohnenüberflügen zu unterstützen. Wie die BBC am Sonntag berichtete, reagiert London damit auf eine Bitte der belgischen Regierung, nachdem es in der vergangenen Woche zu mehreren Drohnensichtungen über Flughäfen und militärischen Einrichtungen gekommen war.

Nach Angaben des neuen britischen Generalstabschefs Sir Richard Knighton habe sein belgischer Amtskollege „Anfang der Woche um Hilfe gebeten“. Großbritannien stelle „Ausrüstung und Fähigkeiten“ zur Verfügung, die bereits auf dem Weg seien. Zum Einsatz kommen sollen Angehörige des „2 Force Protection Wing“ der Royal Air Force, die zuletzt auch bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 im Anti-Drohnen-Einsatz waren.

Die Zwischenfälle hatten am Donnerstagabend zur zeitweisen Schließung des Flughafens Brüssel-Zaventem geführt. Nach BBC-Angaben waren rund 3000 Passagiere von Flugausfällen oder Umleitungen betroffen. Auch über Militärstützpunkten – darunter Standorte mit F-35-Kampfjets und nuklearfähigen Bombern – wurden Drohnen gesichtet, berichtet das Portal Euractiv.

Belgien hatte daraufhin ein Notprogramm über 50 Millionen Euro zur Drohnenabwehr angekündigt und seine europäischen Partner um Unterstützung gebeten. Nach Frankreich und Deutschland ist das Vereinigte Königreich nun das dritte Land, das offiziell Hilfe zusagt.

Zur Herkunft der Drohnen gibt es weiterhin keine Beweise. Sowohl der belgische Verteidigungsminister Theo Francken als auch sein deutscher Amtskollege Boris Pistorius halten Russland jedoch für einen „plausiblen Verdächtigen“. Moskau weist jede Beteiligung zurück.