Ein Ritual seit 2022: Bei jedem G20-Treffen der Außenminister rufen die Vertreter des Westens ihrem Amtskollegen Sergej Lawrow zu, den russischen Krieg in der Ukraine zu beenden. Beim Treffen in Rio de Janeiro, dem ersten unter brasilianischer Ägide, kam der Vorwurf hinzu, der Kreml habe den Oppositionellen Alexej Nawalny umgebracht.
Auf die Weise, so heißt es dann in den heimischen Medien, würden „Zeichen gesetzt“ und „Haltung gezeigt“. Momente wohliger Selbstvergewisserung: Man steht auf der „richtigen Seite“ der Geschichte. Jedenfalls der Absicht nach. Und in der guten Absicht lässt es sich sonnen wie am Malediven-Strand; Gesinnungsethik lebt auch dann, wenn sie wirkungslos bleibt.

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