Am 7. Oktober 2023 verübte die islamistische Terrororganisation Hamas gemeinsam mit weiteren bewaffneten Gruppen einen groß angelegten, koordinierten Angriff auf Israel. Aus dem Gazastreifen drangen mehrere Hundert Kämpfer in israelisches Staatsgebiet vor, während gleichzeitig über 3000 Raketen auf Städte und Ortschaften im Süden und Zentrum des Landes abgefeuert wurden. Das Ziel der Angriffe waren nicht primär militärische Einrichtungen, sondern gezielt zivile Strukturen: Wohnhäuser, Straßen, ein Musikfestival bei Re’im sowie mehrere Kibbuzim entlang der Grenze.
Nach offiziellen Angaben wurden rund 1200 Menschen getötet, darunter zahlreiche Zivilisten, viele von ihnen in ihren Häusern, auf offener Straße oder beim Versuch, sich in Schutzräumen zu verstecken. Überlebende berichten von Erschießungen, Vergewaltigungen, Brandanschlägen und gezielter Gewalt gegen unbewaffnete Zivilisten. Zahlreiche Leichen wurden später schwer verstümmelt aufgefunden. Die Taten wurden von Hamas-Kämpfern dokumentiert und über soziale Medien verbreitet.
Im Zuge dieses Angriffs wurden über 250 Personen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt – unter ihnen Kleinkinder und Pflegebedürftige, Israelis und ausländische Touristen. Die Auswahl der Opfer folgte keinem militärischen Kalkül, sondern einer Logik der psychologischen Zerstörung. Diese Entführungen waren kein Nebeneffekt eines chaotischen Angriffs, sondern integraler Bestandteil einer Terroroperation, die auf maximale Demütigung, Erpressung und Destabilisierung abzielte.
Zwei Jahre später, am 13. Oktober 2025, wurden im Zuge eines vom US-Präsidenten Donald Trump initiierten Deals die letzten 20 lebenden Geiseln freigelassen. Die öffentliche Erleichterung war groß. Doch die moralische, rechtliche und politische Bilanz dieser Episode bleibt offen. Noch immer sind nicht alle Toten zurückgekehrt, noch immer fehlen Klarheit, Aufarbeitung und Verantwortung.

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