Droht in naher Zukunft ein neuer Weltkrieg? Viele Beobachter denken: Ja. Eine aktuelle Umfrage der amerikanischen Denkfabrik Atlantic Council unter Politikexperten aus 47 Ländern zeigt, dass 40 Prozent einen globalen Konflikt innerhalb der nächsten zehn Jahre für wahrscheinlich halten. Das Atlantic Council bezeichnet diesen Befund als „alarmierend“.
Tatsächlich ist Krieg heute in den Köpfen der Politiker so präsent wie lange nicht mehr – nicht als Schrecken, sondern als Option. Wer heute von Frieden spricht, meint kaum mehr Diplomatie, sondern Rüstungsbudgets, Wehrpflicht und Truppenstärke. Für viele scheint das Völkerrecht keine Rolle mehr zu spielen.
Diese Verschiebung politischer Maßstäbe bleibt nicht folgenlos. „In einer derart demonstrativen Nachlässigkeit grundsätzliche Werte der europäischen Zivilisation, aber auch mühsam erarbeitete schmerzhafte Lehren aus der europäischen Geschichte zu verklappen, zeugt von Geschichtsvergessenheit, der Priorisierung nichteuropäischer Interessen, letztlich auch von fehlender Eignung für staatspolitische Ämter“, warnt Roland Popp von der Militärakademie an der ETH Zürich im Gespräch mit der Berliner Zeitung.

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